Tansania will Energielieferant werden
Die Energiekrise, die sich durch den russischen Angriff auf die Ukraine nochmals verstärkt hat, trifft die Menschen in dem ostafrikanischen Land und in Mitteleuropa auf unterschiedliche Weise. Während sich die von Armut besonders betroffenen Menschen in Afrika vor allem um die gestiegenen Preise für Lebensmittel und Produkte des täglichen Bedarfs sorgen, arbeitet Europa unter Hochdruck an der Diversifizierung seiner Energieversorgung. Angesichts des großen Energiebedarfs in den europäischen Industrieländern, rückt jetzt der afrikanische Kontinent und damit Tansania in den Fokus europäischer Energiepolitik: Denn Tansania plant die Erschließung seiner Erdgasfelder vor der eigenen Küste mit einer Produktionskapazität von 10 Millionen Tonnen Flüssiggas pro Jahr. Davon sollen 7,5 Millionen Tonnen künftig nach Europa und Asien geliefert werden. Rund 10 Prozent des Gases ist für die Stromerzeugung im eigenen Land vorgesehen.
Ist Energie ein Menschenrecht?
Das Länderseminar „Tansania“ thematisiert die Folgen einer derartigen Energiepolitik angesichts des weltweiten Klimawandels. Die Juristin für internationales Recht, Eliakira Pallangyo aus Wuppertal, referiert beispielsweise über den rechtlichen Rahmen der Energieförderung in Tansania, während der tansanische Theologe, Dr. Jean-Bosco Kambale Kahongya von der VEM, praktische Energieprojekte der Kirchen in Tansania vorstellt.
Die Frage danach, ob Energie ein Menschenrecht ist, wird aus tansanischer Perspektive beantwortet von Aneth Lwakatare-Thumm, Juristin mit dem Schwerpunkt Menschenrechte aus Erlangen; Bärbel Hoffmann, Mitglied der Geschäftsführung der Diakonie Wuppertal, wird sich aus deutscher Sicht mit dem Thema auseinandersetzen.
Länderseminarreihe 2023 der VEM
Die VEM veranstaltet in diesem Jahr eine Reihe von Länderseminaren über aktuelle soziopolitische Themen und ihre Folgen für die kirchliche Partnerschaftsarbeit in Tansania, Ruanda, im südlichen Afrika, in der Demokratischen Republik Kongo sowie in Indonesien und speziell in West-Papua. Die zweisprachigen Seminare werden entweder in Präsenz oder online durchgeführt und richten sich in erster Linie an die Vertreter*innen kirchlicher Partnerschaften sowie an interessierte Personen.
Aktuelle Informationen über die Länderseminare werden hier auf der Website der VEM regelmäßig veröffentlicht.
Das aktuelle Online-Länderseminar findet in deutscher und englischer Sprache statt. Eine Übersetzung in die jeweils andere Sprache wird sichergestellt.
Die Veranstaltung wurde vorbereitet von Klaus Göke (oikos-Institut für Mission und Ökumene der Evangelischen Kirche von Westfalen), David Mushi (Süd-Nord-Mitarbeiter in Siegen/Wittgenstein) und Matthias Schmid (Regionaler Dienst der VEM), die Seminarleitung hat Frauke Bürgers (Partnerschaftsreferentin der VEM).
Seminargebühr: 18 Euro. Online-Anmeldung hier.
Die Vereinte Evangelische Mission (VEM) mit Büros in Wuppertal, Indonesien und Tansania ist eine internationale, gleichberechtigte Gemeinschaft von 39 Mitgliedern, darunter 32 evangelische Kirchen in Afrika und Asien sowie sechs deutsche EKD-Kirchen und den v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel. Die VEM verfolgt konsequent ein ganzheitliches Missionsverständnis. Dazu gehört, die Lebensumstände notleidender und benachteiligter Menschen unter Achtung ihrer persönlichen Würde und Berücksichtigung ihres kulturellen Kontexts zu verbessern.
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