DPhV fordert Politik zu nachhaltigem Handeln gegen den Lehrkräftemangel auf

Der Deutsche Philologenverband (DPhV) kann die Ergebnisse des Schulbarometers, das heute veröffentlich wurde, aus eigenen Umfragen bestätigen: Lehrkräftemangel, Digitalisierung, zu viel Bürokratie und vor allem eine zu hohe Arbeitsbelastung stellen derzeit tatsächlich die größten Probleme für Schulleitungen und Lehrkräfte dar. Die Kultusministerinnen und -minister fordert der Verband deshalb dazu auf, verschiedene Maßnahmen zu ergreifen, die auch tatsächlich umsetzbar sind:

  1. Der Arbeitsplatz Schule muss wieder attraktiv werden! Um bewährte Lehrkräfte im Schulbetrieb zu halten, damit diese angesichts der Belastungen nicht vorzeitig aus dem Beruf ausscheiden, müssen deren ausstehende Beförderungen endlich umgesetzt werden. Wer mit derselben Besoldungsgruppe in den Lehrerberuf einsteigt, mit der er 35 Jahre wieder aussteigt, wird demotiviert und der Beruf wird für den Nachwuchs unattraktiv gemacht.  
  2. An Qualität dürfen wir nicht sparen! Wir brauchen eine erstklassige akademische und pädagogische Nachqualifikation für Seiteneinsteiger ins Lehramt, damit diese gut ausgerüstet in den neuen Beruf einsteigen und vor allem dann auch darin bleiben. Die KMK muss dringend die versprochenen Standards für die Quer- und Seiteneinsteiger ins Lehramt nun endlich formulieren, damit diese in allen Ländern vergleichbar gut nachqualifiziert werden.  
  3. Lehrkräfte müssen wieder Lehrkräfte werden und keine Verwaltungsangestellten! Die Schulen brauchen Entbürokratisierung und die Lehrkräfte müssen von außerunterrichtlichen Aufgaben entlastet werden: „Wir brauchen Entlastung in den nicht-pädagogischen Aufgabenfeldern, weniger Verwaltung und weniger IT-Aufgaben, damit wir uns stattdessen den Schülerinnen und Schülern und dem Unterricht widmen können“, erklärt die Vorsitzende des Verbandes, Prof. Dr. Susanne Lin-Klitzing. Dazu brauchen die Schulleitungen nicht-pädagogisches Verwaltungspersonal und die Schulen professionelle IT-Unterstützung. 
  4. Besser unterstützte Integration! „Wir brauchen sowohl mehr Deutschförderung für die Schülerinnen und Schüler aus der Ukraine als auch zusätzliche Deutsch-Angebote für die Lehrkräfte aus der Ukraine, die uns in unseren Schulen unterstützen wollen“, so Lin-Klitzing.

Blicken Sie mit uns lösungsorientiert nach vorn, setzen Sie qualitätsorientierte, machbare Maßnahmen nachhaltig um, damit die Schule wieder zu einem guten Arbeitsort für Schulleitungen und Lehrkräfte im Interesse der Schülerinnen und Schüler wird“, fordert Lin-Klitzing die verantwortlichen Minister auf.

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