Mehr als 1,2 Millionen Stimmen für ein Europa ohne Tierversuche

Jetzt ist es amtlich: Die Europäische Bürgerinitiative „Save Cruelty Free Cosmetics – Für ein Europa ohne Tierversuche“ hat das Quorum von einer Million gültigen Unterschriften übertroffen und insgesamt 1.217.916 Millionen Unterzeichnungen von Unterstützern aus der ganzen EU erreicht. In Deutschland war Ärzte gegen Tierversuche neben PETA Deutschland Hauptakteur. Bundesweit wurden 257.988 validierte Unterschriften gezählt.

Die Europäische Kommission ist jetzt dazu verpflichtet, sich mit den Urhebern der Initiative zu treffen und mit dem Anliegen der Bürger auseinanderzusetzen. Da über 10 Millionen Tiere jedes Jahr in der EU für Experimente leiden und neue tierfreie Methoden schneller entwickelt werden als je zuvor, ist die Zeit für Veränderung nun endgültig gekommen.

„Die Tage, an denen wehrlosen Tieren Inhaltsstoffe von Kosmetika in den Rachen gepumpt, sie absichtlich mit schwer belastenden Krankheiten angesteckt oder ihnen Löcher in den Schädel gebohrt werden, müssen ein Ende haben“, so Sabrina Engel, Vorsitzende des Organisationskomitees für die Europäische Bürgerinitiative und Fachreferentin für den Bereich Tierversuche bei PETA Deutschland. „Auf EU-Ebene ist jetzt ein radikales Umdenken nötig, das einen echten Wandel unterstützt.“

„Diese Bürgerinitiative untermauert die Forderung des Europäischen Parlaments nach einem konkreten und endgültigen Ausstiegsplan aus dem Tierversuch auf beeindruckende Weise“, erklärt Tilly Metz von der Fraktion der Grünen/Freie Allianz im Europa-Parlament. „Jetzt, wo sich die Stimme der EU-Bürger dem Wunsch des EU-Parlaments anschließt, kann die Kommission die lauten Rufen nach einer Beschleunigung des Übergangs zu tierfreien Technologien nicht mehr ignorieren.“

Die Europäische Bürgerinitiative fordert eine lückenlose Anwendung des EU-Verbots für Tierversuche für kosmetische Inhaltsstoffe, einen kompletten Umstieg auf tierfreie Methoden in der Chemikalientestung sowie schließlich die Verpflichtung zu einem Plan zum Ausstieg aus sämtlichen Experimenten an Tieren.

Die Bürgerinitiative wurde im August 2021 von Cruelty Free International, der Eurogroup for Animals, der European Coalition to End Animal Experiments, der Humane Society International / Europe und PETA initiiert, mit der Unterstützung der internationalen Kosmetikkonzerne The Body Shop und Dove. Aktiv unterstützt wurde sie zudem von Firmen wie Lush und zahlreichen Organisationen, Vereinen und Einzelpersonen aus ganz Europa.

Keine andere Europäische Bürgerinitiative hat je so viel Unterstützung aus so vielen verschiedenen Ländern erfahren. Um Erfolg zu haben, muss eine Europäische Bürgerinitiative mindestens eine Million gültige Unterschriften sowie in mindestens sieben verschiedenen EU-Ländern ein Minimalziel an Unterstützungsbekundungen erreichen. Diese Bürgerinitiative hat das Minimalziel in 22 verschiedenen Ländern erfüllt und zeigt somit, dass ganz Europa den Ausstieg aus Tierversuchen unterstützt.

Nach Erhalt der gültigen Unterschriften werden sich Vertreter der Kommission mit Organisatoren der Initiative treffen, um sich von ihnen die Forderungen und Inhalte im Detail erklären zu lassen. Der Initiative wird außerdem eine öffentliche Anhörung im EU-Parlament gewährt, bevor die Kommission formell darauf antworten muss.

Weitere Infos

Nach Einreichung und internen Prüfungen durch die EU-Kommission wird die Zahl der validierten Unterschriften pro Land aktualisiert und hier veröffentlicht >>

Deutschsprachige Kampagnenseite www.europa-ohne-tierversuche.de

Über den Ärzte gegen Tierversuche e.V.

Die Vereinigung Ärzte gegen Tierversuche e.V. besteht seit 1979 und ist ein bundesweiter Zusammenschluss aus Ärzten, Tierärzten und Naturwissenschaftlern, die Tierversuche aus ethischen und wissenschaftlichen Gründen ablehnen. Der Verein engagiert sich für eine moderne, humane Medizin und Wissenschaft ohne Tierversuche, die sich am Menschen orientiert und bei der Ursachenforschung und Vorbeugung von Krankheiten sowie der Einsatz von modernen Forschungsmethoden z.B. mit menschlichen Zellkulturen und Organchips im Vordergrund stehen.

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