Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, um Mitstreiter*innen zu suchen und mit den Vorbereitungen zu beginnen, denn im April beginnt die Spielstraßensaison. Dann werden wieder zahlreiche Berliner Straßenabschnitte zeitweise für den Autoverkehr gesperrt und stehen der Nachbarschaft für Spiel und Begegnung zur Verfügung. Wer sich mit seiner Straße beteiligen möchte, sollte jetzt mit den Vorbereitungen beginnen.
Unterstützung und Beratung erhalten Interessierte beim Bündnis Temporäre Spielstraßen.
Das Bündnis Temporäre Spielstraßen ist ein Zusammenschluss mehrerer Verbände, u. a. des DaKS (Dachverband Berliner Kinder- und Schülerläden), des Deutschen Kinderhilfswerkes, des BUND Berlin (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) und des VCD Nordost (Verkehrsclub Deutschland). Es wurde im März 2019 mit dem Ziel gegründet, temporäre Spiel- und Nachbarschaftsstraßen als gängiges Instrument in Berlin zu etablieren und bundesweit zu vernetzen. Seither hat das Bündnis viel erreicht.
So gab es allein 2022 berlinweit insgesamt 235 Spielstraßen-Aktionen in 54 verschiedenen Straßen und allen zwölf Bezirken. In Friedrichshain-Kreuzberg, Mitte, Neukölln, Pankow und Tempelhof-Schöneberg bespielen insgesamt 20 Initiativen ihre Straße regelmäßig, variierend von zwei bis 26 Terminen im Jahr. Zehn dieser Straßen sind mit fest installierter Beschilderung verstetigt.
Am 22. 9. 2022, dem Spielstraßen-Aktionstag, der alljährlich von der Senatsmobilitätsverwaltung am internationalen autofreien Tag ausgerufen wird, haben Bürger*innen mit insgesamt 37 verschiedenen Straßen teilgenommen, zwölf davon zum ersten Mal.
Im September 2022 hat der Berliner Senat den gemeinsam mit dem Bündnis erarbeiteten „Leitfaden zur Einrichtung temporärer Spielstraßen in Berlin“ veröffentlicht. Er richtet sich sowohl an Initiativen als auch an die Bezirke und gibt Hilfestellung bei der Beantragung, Genehmigung und Umsetzung von temporären Spielstraßen. Mit dem laufenden Doppelhaushalt 2022/23 wurden zudem die finanziellen Mittel für temporäre Spielstraßen verstetigt.
„In den letzten drei Jahren haben wir viel erreicht. Die Voraussetzungen zur Umsetzung von temporären Spielstraßen sind gut. Der Leitfaden gibt Antwort auf die Fragen zur Umsetzung, Initiativen können eine Anschubfinanzierung sowie eine gute Beratung bekommen. Wir hoffen, dass nun auch endlich alle Bezirke mitziehen und Spielstraßeninitiativen unterstützen“, sagt Gabi Jung vom Umweltverband BUND Berlin, Sprecherin des Bündnis Temporäre Spielstraßen.
Roland Kern, Sprecher des DaKS ergänzt: „Wir haben uns daran gewöhnt, Kinder und Kindheit aus dem öffentlichen Stadtbild weg zu organisieren. Temporäre Spiel- und Nachbarschaftsstraßen sind ein wunderbares Instrument, das ohne viel Aufwand für einen schönen Nachmittag lang zu ändern.“
„Der Straßenraum darf nicht nur dem motorisierten Verkehr vorbehalten sein. Temporäre Spiel- und Nachbarschaftsstraßen sind vielerorts die einzige Möglichkeit, den Anforderungen für eine ausreichende Bewegung von Kindern im Freien gerecht zu werden“, betont Thomas Krüger, Präsident des Deutschen Kinderhilfswerkes und ehemaliger Jugendsenator von Berlin.
Das Bündnis Temporäre Spielstraßen fordert
… von den Berliner Bezirken:
- Die konsequente Umsetzung des im Leitfaden beschriebenen Verfahrens zur Einrichtung temporärer Spielstraßen in Berlin.
- Eine konstruktive Unterstützung von Nachbarschaftsinitiativen, die den Straßenraum in ihrem Umfeld für Spiel und Begegnung nutzen möchten.
… von der Berliner Landespolitik:
- Ein Hinwirken auf eine Veränderung des Straßenverkehrsrechts, um die vielfältige Nutzung des Straßenraums unkompliziert zu ermöglichen und das im Leitfaden beschriebene Verfahren zu vereinfachen.
- Eine dauerhaft gesicherte Finanzierung der Organisation und Begleitung von temporären Spiel- und Nachbarschaftsstraßen.
- Ein eindeutiges Bekenntnis zum Recht auf Spiel – auch auf Straßenland!
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