Schulte Verpackungs-Systeme GmbH ist CO2-neutrales Unternehmen

Die Schulte-Verpackungs-Systeme GmbH mit Sitz in Hemer Deilinghofen hat ihre CO2-Bilanz für das Jahr 2021 von der Gesellschaft für Klimaschutz für die Holzindustrie GmbH auditieren lassen. Die Zertifizierung wurde erfolgreich abgeschlossen. Damit übernimmt das mittelständische Familienunternehmen aus Nordrhein-Westfalen eine Vorreiterrolle und erreicht einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zur Dekarbonisierung. Der HDH begrüßt diesen Schritt.

Die Gesellschaft für Klimaschutz für die Holzindustrie GmbH führte die Auditierung mit dem sogenannten Gate-to-Gate-Ansatz auf Unternehmensebene durch. Berücksichtigt wurden nach der Vergabegrundlage der Initiative Klimaschutz Holzindustrie die Bereiche Scope 1 und 2 (direkte und indirekte energiebezogene Emissionen) und ausgewählte Scope 3-Bereiche (Emissionen aus der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette) des Treibhausgasprotokolls. Der CO2-Fußabdruck wurde dabei für 2021 mit einer Restmenge von 410 t bilanziert. Die nicht vermeidbaren Emissionen wurden durch den Erwerb von CO2-Zertifikaten für Nachhaltigkeits-Projekte kompensiert (Waldschutz in Brasilien, Wasserkraft in Pakistan und Windenergie in Mauretanien). Für 2022 konnte der bilanzierte Wert auf 361 t um weitere 12 Prozent reduziert werden.

„Die CO2-Emissionen, die das Unternehmen als produzierender Standort hat, sind in einem niedrigeren Bereich, als wir erwartet hätten“, erklärt Katharina Boxberg, Auditorin bei der Gesellschaft für Klimaschutz für die Holzindustrie GmbH.

Die Übergabe der Urkunde erfolgte am 09.02.2023 am Firmensitz in Hemer Deilinghofen. Stellvertretend für die auditierende Gesellschaft für Klimaschutz für die Holzindustrie GmbH überreichte Frank Niehaus, Projektleiter der SIHK Klima-Initiative die Urkunde an Geschäftsführer Engelbert Schulte und den technischen Leiter Bernd Wallmeyer. „Ich gratuliere der Schulte Verpackungs-Systeme GmbH herzlich zu ihren enormen Anstrengungen, die anschaulich zeigen, dass CO2-neutrales Produzieren bereits heute möglich ist“, sagte Frank Niehaus, Projektleiter der SIHK Klima-Initiative.
Mit Blick auf die Nachhaltigkeitsdebatte und den Klimawandel ist die Schulte Verpackungs-Systeme GmbH 2019 Mitglied im Mendener Energienetzwerk geworden und bereits 2020 wurde erstmals eine CO2-Bilanz erstellt. 2021 folgte die Einführung des Energiemanagement-Systems auf Basis der ISO 50001, das vom TÜV Rheinland 2022 erfolgreich zertifiziert wurde. Seit 2022 ist die Schulte Verpackungs-Systeme GmbH außerdem Mitglied der SIHK Klima-Initiative der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer und der Initiative Klimaschutz Holzindustrie.

Nachhaltiges Energiekonzept
Das Unternehmen verfolgt ein nachhaltiges Energiekonzept mit einem Mix aus Photovoltaik, energiesparender Produktions- und Gebäudetechnik sowie betriebsinterner Wärmeerzeugung. Mit der thermischen Verwertung der entstehenden Produktions- und Altholzabfälle werden beispielsweise die Produktionshallen und die Verwaltung beheizt und die Trockenkammer zur Holztrocknung betrieben. Von 2010 zu 2022 hat sich der absolute Energieverbrauch (Strom, Öl, Gas, Diesel) um 57 Prozent reduziert. Und dies, obwohl das Unternehmen in der Zeit deutlich gewachsen ist. In Relation zu den Mitarbeiter-Produktionsstunden wurde der Wert sogar um 70 Prozent reduziert. Zwei Highlights dabei waren die Umstellung auf LED-Beleuchtung (Ersparnis ca. 10 Prozent der Gesamtstrommenge am Standort Hemer) und die Umstellung der Gabelstapler von Verbrenner auf Elektroantrieb (Ersparnis ca. 22.000 Liter LPG/Jahr).

Weitere Ziele vor Augen           
Doch hier soll noch nicht Schluss mit den Anstrengungen sein. Der technische Leiter Bernd Wallmeyer erläuterte im Rahmen der Urkundenübergabe: „Aktuell planen wir eine neue PV-Anlage mit einer Leistung von 850 kWp und eine Stromtankstelle für Mitarbeitende und Kunden.“ Und Engelbert Schulte ergänzte: „Wir blicken schon jetzt weiter nach vorn. Nach der klimaneutralen Produktion streben wir auch klimaneutrale Produkte über den gesamten Lebenszyklus an.“

In der „Cradle-to-Grave-Betrachtung“ werden dann auch der Einsatz der Vorprodukte für die produzierten Verpackungen sowie die Eingangs- und Ausgangslogistik und die Nutzungs- sowie Entsorgungsphase unter dem Aspekt der Klimaneutralität bewertet. „Durch die Verwendung des nachhaltigen und CO2-freundlichen Werkstoffes Holz sind wir zuversichtlich, auch dieses Ziel zeitnah zu erreichen“, so Bernd Wallmeyer.

Über Schulte Verpackungs-Systeme GmbH
Das Familienunternehmen Schulte Verpackungs-Systeme entwickelt und fertigt mit 100 Mitarbeitenden Industrieverpackungen aus Holz und Holzwerkstoffen. Außerdem bietet das Unternehmen zahlreiche Verpackungs- und Logistikdienstleistungen an. Den kostenoptimalen, reibungslosen und nachhaltigen Versand von Industrieprodukten zu gewährleisten, ist die Mission der „Packmittel-Profis“.

„Der Schutz der Umwelt und ein nachhaltiges Wirtschaften ist mit Blick auf die Produktpalette, basierend auf dem nachwachsenden Werkstoff Holz, wesentlicher Teil unserer Unternehmens-DNA. Die Produktion aller Kisten und Paletten erfolgt bei niedrigem Energieverbrauch und kommt ohne den Einsatz von Wasser und Chemikalien aus“, betont Engelbert Schulte und ergänzt: „Die Umweltauswirkungen der Produkte werden über den gesamten Lebenszyklus minimiert: von der Beschaffung, über die Produktion, die Auslieferung, den Gebrauch, bis hin zur weiteren Verwendung und Verwertung nach der Nutzung.“

Im Idealfall werden Mehrweg-Verpackungslösungen realisiert, die durch ihre hochwertige Verarbeitungsqualität teilweise bis zu 70 Umläufe erzielen. „Wir haben Holzkisten für unsere Kunden im Mehrwegeinsatz, die bereits vor über 20 Jahren produziert wurden und noch immer genutzt werden“, erläutert der technische Leiter, Bernd Wallmeyer. Dabei kommt ein weiterer Vorteil des Werkstoffes Holz ins Spiel: Die robusten Verpackungen lassen sich im Bedarfsfall leicht reparieren. „Lassen sich Einweglösungen – vor allem bei Exportverpackungen – nicht vermeiden, werden auch hier nachhaltige und materialsparende Lösungen eingesetzt. Optimiert wird hier mittels CAD-Technik, um möglichst wenige Ressourcen zu beanspruchen“, erläutert Engelbert Schulte abschließend.

Über den Hauptverband der Deutschen Holzindustrie und Kunststoffe verarbeitenden Industrie und verwandter Industrie- und Wirtschaftszweige e.V.

Der Hauptverband der Deutschen Holzindustrie (HDH) vertritt die wirtschaftlichen, politischen und technischen Interessen der Holzindustrie mit rund 200.000 Beschäftigten und einem Gesamtumsatz von ca. 47,7 Mrd. Euro. Dabei erstreckt sich das Spektrum über die gesamte Wertschöpfungskette entlang des Werkstoffes Holz: von der Sägeindustrie, der industriellen Holzbe- und -verarbeitung über die Möbelindustrie bis hin zum Bauen mit Holz sowie der Holzpackmittelindustrie. Alle vertretenen Interessen vereint der Einsatz für den natürlichen und vielfältigen Werkstoff Holz.

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