Das Protokoll wurde jeweils von Cheftrainern, Sportverantwortlichen und Mannschaftsärztinnen/-ärzten unterzeichnet und umfasst unter anderem folgende Aspekte:
Neurologisches Baseline-Screening
- Neurologische Untersuchungen, um den „Normalzustand“ eines Spielers zu ermitteln – obligatorischer Bestandteil der medizinischen Tauglichkeitsuntersuchungen vor Beginn jeder Saison und hilfreich für die erste Beurteilung einer akuten Kopfverletzung sowie insbesondere für die medizinischen Einschätzungen vor der Rückkehr eines betroffenen Spielers in den Trainings- oder Spielbetrieb
Medizinisches Überprüfungssystem
- Angemessener Einsatz von technischen Hilfsmitteln (z.B. Videoreview) und elektronischer Kommunikation in der Technischen Zone, um sofortige und fundierte Beurteilung von Kopfverletzungen zu unterstützen
Ausbildung von Spielern und Betreuerstab
- Aufklärung und Sensibilisierung aller Beteiligten in Bezug auf das korrekte und sensible Vorgehen im Falle von Kopfverletzungen sowie Verpflichtung zur jährlichen Teilnahme des medizinischen Personals der Clubs an einer Notfallschulung
Rückkehr in den Trainings- oder Spielbetrieb
- Anhang „Return-to-Sport nach Gehirnerschütterungen“ als Hilfestellung und Leitlinie für Rückkehr eines Spielers in den Trainings- oder Spielbetrieb
Das komplette „DFL-Protokoll Kopfverletzungen“ inklusive Anhängen ist hier abrufbar. Federführend bei der Erstellung waren Prof. Dr. Tim Meyer (Ärztlicher Direktor des Instituts für Sport- und Präventivmedizin an der Universität des Saarlandes sowie Leiter der DFL-Arbeitsgruppe „Medizin im Profifußball“) und der Neurologe Prof. Dr. Claus Reinsberger (Leiter des Sportmedizinischen Instituts der Universität Paderborn).
Weiterführende Informationen zum Thema Kopfverletzungen liefert auch eine begleitend veröffentlichte Broschüre. Die digitale Version können Sie hier herunterladen.
Ansgar Schwenken, Mitglied der DFL-Geschäftsleitung und DFL-Direktor Spielbetrieb & Fans: „Da Kopfverletzungen in einer dynamischen Sportart wie dem Fußball leider nicht auszuschließen sind, ist der verantwortungsvolle Umgang damit umso wichtiger. Die Aufmerksamkeit und das Bewusstsein dafür nehmen stetig zu. Dazu dient jetzt auch das von den Clubs unterzeichnete DFL-Protokoll, das ein weiterer Schritt im Sinne der Gesundheit der Spieler ist.“
Prof. Dr. Tim Meyer: „Die Maßnahmen zur Aufklärung, Prävention und Behandlung in Bezug auf Kopfverletzungen wurden in den vergangenen Jahren deutlich ausgebaut. Das ist ausdrücklich zu begrüßen, denn: Kopfverletzungen sind keine Bagatellen. Dafür können alle Beteiligten – wie jetzt auch durch das Protokoll und die Broschüre – nicht oft genug sensibilisiert werden.“
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