Durch die Veranstaltung führte Peter Südbeck, des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer und Vorstandsvorsitzender des gemeinnützigen Vereins Nationale Naturlandschaften e. V. In seiner Begrüßung erklärte Südbeck, dass die Nationalparkidee in Nordamerika entstanden sei, wo 1872 der Yellowstone Nationalpark gegründet wurde, und welche dort heute als „America‘s Best Idea“ gilt. Nahezu hundert Jahre später wurde 1970 der Nationalpark Bayerischer Wald als erster Nationalpark Deutschlands ins Leben gerufen.
„Nationalparke bieten zahlreichen seltenen oder gefährdeten Tier- und Pflanzenarten großflächige Lebensräume. Räume, die es in unserer intensiv genutzten Landschaft sonst nicht mehr gibt.“ so Bundesumweltministerin Steffi Lemke, welche die Veranstaltung mit einem Impulsvortrag eröffnete. Lemke betonte auch die Wichtigkeit der Nationalparke und der Nationalen Naturlandschaften insgesamt bei der Umsetzung des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz (ANK), betonte aber auch die Herausforderungen, die sich aus der Umsetzung der Ende 2022 in Montreal verabschiedeten weltweiten Biodiversitätsstrategie, die auch für das Nationalparksystem in Deutschland Konsequenzen haben wird.
Dr. Franz Leibl, Leiter des Nationalparks Bayerischer Wald, berichtete aus über 50 Jahren Erfahrungen im ältesten Nationalparks Deutschlands und stellte fest: „Nationalparke sind ein Gewinn für die Natur wie für uns Menschen gleichermaßen. Sie sind gesamtgesellschaftlich wertgeschätzt, haben durch das besondere Naturerleben, das sie bieten eine soziale Komponente und sind unverzichtbare Zentren der biologischen Vielfalt.“ Aktuelle Umfragen zeigen, dass inzwischen 86 % der Anwohner für den Nationalpark Bayerischer Wald plädieren und belegen damit, dass der Ansatz „Natur Natur sein lassen“ sich am Ende positiv für Mensch und Natur auszahlt.
Ein anschließendes Podiumsgespräch mit Dr. Christof Schenk von der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt, Alexander Bonde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, dem Jugendbotschafter Marvin Manzenberger sowie der Filmemacherin Lisa Eder rückte neben den Mehrwerten auch die aktuellen Herausforderungen und Bedarfe der Nationalparke in den Fokus der Teilnehmenden. Peter Südbeck bilanzierte zum Ende der Veranstaltung: „Nationalparke sind eine gute Idee. Man müsste diese neu erfinden, wenn es sie nicht schon gäbe. Das System der Nationalparke muss jedoch systematisch weiterentwickelt werden, damit Deutschland seine Ziele auch in der internationalen Perspektive erreichen kann. Hierfür sind eine fortlaufende Qualitätssicherung und regelmäßige Evaluierungen notwendig und wichtig. Zum Erreichen dieser Ziele ist es unerlässlich, dass Bund und Länder ein gutes Miteinander entlang einer gemeinsamen Zielstellung leben und es braucht eine gute Ausstattung sowie ausreichend Personal in den Schutzgebieten. Dies ist leider nicht überall gegeben und daran müssen wir gemeinsam mit Bund, Ländern und weiteren Partnern arbeiten. Nationalparke leben mit, für und durch uns Menschen. Wir haben mit den Nationalparken ein Ewigkeits-Versprechen gegeben, dass wir auch einhalten müssen, weil wir intakte Natur für unsere Gesellschaft dringend brauchen.“
Nationalparke Deutschlands als Teil der Nationalen Naturlandschaften
Die Nationalparke Deutschlands sind Teil der Nationalen Naturlandschaften (NNL). In diesem Bündnis bewahren sie zusammen mit den Naturparken, Biosphärenreservaten und Wildnisgebieten gemeinsam mit den Menschen auf rund einem Drittel der Fläche Deutschlands faszinierende Natur, vermitteln Freude beim Erleben der Natur und gestalten die Zukunft mit Zuversicht nachhaltig.
Weitere Informationen unter: www.nationale-naturlandschaften.de
Der gemeinnützige Verein Nationale Naturlandschaften e. V. ist der Dachverband der deutschen Nationalparke, Biosphärenreservate und Wildnisgebiete. Er ist zusammen mit dem Verband Deutscher Naturparke e. V. Träger der Dachmarke „Nationale Naturlandschaften“.
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