Dr. Fabian Mayer, Erster Bürgermeister der Landeshauptstadt Stuttgart:

»Mit einem hochkarätigen Programm für und aus Stuttgart lädt die Internationale Bachakademie Stuttgart im Frühsommer wieder die ganze Stadt zu einem Fest der Musik ein. Ich freue mich, dass es unter dem Motto #natürlich gelungen ist, viele hiesige Kultureinrichtungen und Musikensembles zusammenzubringen sowie internationale Gäste einzuladen, um gemeinsam Konzertsäle und Kirchen zum Klingen zu bringen. Das Musikfest 2023 ist ein schönes Angebot, der Natur in der Musik zu lauschen und sich durch Vorträge und Gespräche zu den Themen Gesellschaft und Nachhaltigkeit anregen zu lassen.«

Arne Braun, Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg:

»Auch in diesem Jahr beglückt uns die Internationale Bachakademie Stuttgart im Rahmen des Musikfests Stuttgart mit einem illustren Programm – diesmal unter dem Motto #natürlich –, das passender und relevanter gar nicht sein könnte. Der Bezug zur Natur und Natürlichkeit spielt nicht nur in Bachs Schaffen eine wesentliche Rolle. Als Kind der Aufklärung und reformatorischer Komponist sah er die Kunst zwischen der realen Welt – also der Natur – und Gott verortet. Wenn dann auch noch Haydns ›Jahreszeiten‹ die Verknüpfung zwischen Mensch und Natur schaffen, dann wird uns die aktuelle Relevanz dieses Themas nur zu sehr bewusst. In Zeiten des Klimawandels und allgemeiner Krisenhaftigkeit kann die Kunst zur Rückbesinnung auf die nur scheinbar von uns abgrenzbare Natur verhelfen. Das Musikfest Stuttgart ist eine wunderbare Gelegenheit beides im Rahmen eines breiten Veranstaltungsprogramms zu erleben.«

Erde an Zukunft: Der Jugend eine Bühne

Das Musikfest beginnt mit einem Bekenntnis zur Zukunft: Zweihundert Schulkinder werden am 16. Juni gemeinsam mit der groß besetzten Gaechinger Cantorey unter Leitung von Hans-Christoph Rademann auf der Bühne der Liederhalle stehen und »Die Schöpfung – Erde an Zukunft« aufführen. Karsten Gundermann hat Haydns Oratorium kindgerecht arrangiert und ans Ende statt der Paradieserzählung einen Appell der Kinder an die Erwachsenen gestellt, die Schöpfung zu retten. Ein Jahr lang haben sich die Kinder der Klassen 3 bis 6 von neun Schulen aus Stuttgart und dem Umland mit Stimmbildner:innen der Bachakademie auf den großen Auftritt vorbereitet. Kooperationspartner wie das Stuttgarter Amt für Umweltschutz begleiten dieses Konzert für die ganze Familie mit einem Aktionstag in der Liederhalle. Das Eröffnungskonzert ist Teil des gemeinsamen Vermittlungsangebots »BachBewegt!Singen!« von der Internationalen Bachakademie und dm-drogerie markt.

Am Abschlusstag 2. Juli lädt das Ensemble Quadro Nuevo Klein und Groß zu einer Reise durch die Welt der Kinderlieder ein. Jugendreporter:innen berichten über das Festivalgeschehen auf und hinter der Bühne. Interessierte Jugendliche können sich unter simone.haas@bachakademie.de informieren oder gleich anmelden. Nicht zu vergessen: Auch mit Auftritten des Thomanerchors, der Stuttgarter Hymnus-Chorknaben und des Badischen Jugendchors gibt das Festival der Zukunft eine Stimme.

Musik in der Natur, Natur in der Musik: Freiluftkonzerte, Klassik und Jazz

Das Musikfest lädt zu kostenlosen Konzerten im Grünen: Auf dem Birkenkopf mit Blick über die Stadt singt am Samstag, 17. Juni, ab 15.30 Uhr der Badische Jugendchor. Über weitere Darbietungen in der freien Natur informiert die Bachakademie über ihre Social-Media-Kanäle. Und es sind noch mehr Entdeckungen jenseits des herkömmlichen Konzert-Formats zu machen: Der Dirigent Masaaki Suzuki macht Kammermusik, das Ensemble Freigeist präsentiert Mahlers Dritte im Taschenformat und das Ensemble Ascolta ein Live-Hörspiel. In der Dürnitz verbinden Masaa arabische Verse und zeitgenössischen Jazz. Den Klang der Natur schildern klassisch »Die Jahreszeiten« von Joseph Haydn mit der Gaechinger Cantorey oder expressionistisch Olivier Messiaens Naturstimmen mit Musiker:innen des Staatsorchesters Stuttgart.

Perspektivwechsel: »Sichten auf Bach« und ein Tag mit Bachs Musik

Herausragende Bach-Interpreten und überraschende Bach-Interpretationen bietet die profilierte Festival-Reihe »Sichten auf Bach«. Die h-Moll-Messe erklingt mit dem Bach Collegium Japan unter Masaaki Suzuki, Bach-Motetten und -Kantaten singt der über 800 Jahre alte Thomanerchor Leipzig, geleitet von Thomaskantor Andreas Reize. Aus Frankreich kommen der französische Barock-Star Jean Rondeau mit den Goldberg-Variationen und Les inAttendus mit einer »Kunst der Fuge« für Akkordeon, Barockvioline und Viola da Gamba.

Am Samstag, 24. Juni, ist Gelegenheit, einen gesamten Tag mit Bach zu verbringen. Den Auftakt machen um 15 Uhr Variationen über die Goldberg-Variationen, improvisiert von Jean Rondeau gemeinsam mit dem Jazz-Schlagzeuger Tancrède D. Kummer, den Ausklang um 23 Uhr Suiten mit dem englischen Lautenisten Thomas Dunford. Zu Kantaten laden um 18 Uhr Hans-Christoph Rademann und die Gaechinger Cantorey. Zur Stärkung ist beim Kantatenkonzert ein Pausenessen im Ticket inbegriffen, und auch vor dem Nachtkonzert werden Getränke angeboten.

Das natürlichste Instrument: »Stimme pur«

Ein zweiter Festivalschwerpunkt widmet sich der Stimme, dem natürlichsten Ausdruck des Menschen. Bei fünf Konzerten der Reihe »Stimme pur« sind in der Chorstadt Stuttgart weltweit angesehene Vokalensembles zu erleben wie The Tallis Scholars mit englischer Vokalmusik des 16. und 17. Jahrhunderts und ein weiteres Mal der Thomanerchor Leipzig mit Kompositionen aus Mitteldeutschland. Der Lettische Rundfunkchor interpretiert Francis Poulencs Chorzyklus »Figure humaine«, das SWR Vokalensemble ehrt György Ligeti und die sechs jungen Sängerinnen des Leipziger Vokalensembles Sjaella präsentieren ihr A-cappella-Programm »Origins«.

Gott und die Welt: Im Dialog mit Experten und der Kunst

Harald Welzer hält am 15. Juni, dem Vorabend des Festivals, den Festvortrag über »Die Kunst des Zuhörens, Aufhörens und der Unerreichbarkeit«. In den beliebten Musikfest-Cafés im Hospitalhof können die Besucherinnen und Besucher bei freiem Eintritt ins Gespräch kommen mit Fachleuten für Klimageschichte, Naturphilosophie, den ländlichen Raum, Nachhaltigkeit und Demokratie sowie die Natur der Stimme. Erwartet werden Prof. Dr. Christian Pfister, Prof. Dr. Jan C. Schmidt, Melanie Rühmling, Dr. Friedrich von Borries, Felix Heidenreich und Prof. Dr. Walter Sendlmeier. Die Staatsgalerie Stuttgart greift das Musikfest-Motto #natürlich auf und bietet unter dem Titel »An der Schwelle« besondere Themenführungen über Natur und Mensch im Spiegel der Kunst an, auch für Kinder. Musikalisch gestaltete Festgottesdienste in der Stiftskirche und der Domkirche St. Eberhard sowie Künstlergespräche und Einführungen vor ausgewählten Konzerten ergänzen das Programm.

Übergreifende Zusammenarbeit und ein Festival-Café im Herzen der Stadt

Hospitalhof und Literaturhaus, Staatsgalerie und Landesmuseum, Liederhalle und Wizemann, das Staatsorchester Stuttgart und das SWR Vokalensemble, Stiftsmusik und Ensemble Ascolta, die Stuttgarter Innenstadtgemeinden und SWR 2 als Medienpartner: Die zahlreichen Kooperationspartner der Internationalen Bachakademie vor Ort machen das Musikfest zu einem Fest aus der Stadt für die Stadt. Unter dem Label »Unternehmen Musik« engagieren sich Firmen, indem sie einzelne Konzerte gezielt fördern: Die Klett Gruppe ermöglicht den Auftritt von Sjaella in der Johanneskirche am Feuersee, Kärcher lädt nach Winnenden zum Thomaner-Konzert in der Schlosskirche und das Mercedes-Benz Museum öffnet seine Türen für das Kinderliederkonzert mit Quadro Nuevo, der Eintritt ins Museum ist im Ticketpreis inbegriffen. Als Festival-Café genau in der Mitte zwischen den Veranstaltungsorten liegt die Zuckerei in der Büchsenstraße, wo Besucher:innen wie Künstler:innen montags bis samstags ins Gespräch kommen, sich stärken und auch Eintrittskarten kaufen können.

Karten und Auskunft

Tel. 0711 / 619 21 61, www.musikfest.de, www.easyticket.de
Vorverkaufsstellen in Stuttgart und der Region sowie Tages- und Abendkasse bei allen Veranstaltungen
Für die Konzerte im Grünen und die Musikfest-Cafés ist der Eintritt frei.