Es geht um Mord, alte Geheimnisse und den Wettlauf gegen die Zeit: Vor der Kulisse der historischen Stadtmauer Schongaus bringt der „Theaterverein Treibhaus“ einen packenden Mittelalterkrimi auf die Freilichtbühne am Bürgermeister-Schaegger-Platz. Der Titel des neuen Festspiels ist Programm: Nach dem Mord an einem reichen Patrizier muss der Hauptmann der Stadtwache den Mörder finden, der während der Ermittlungen weiterhin für Angst, Schrecken und Leichen sorgt. Scheitert der Hauptmann, wird ihn seine eigene dunkle Vergangenheit einholen. Die fiktive Geschichte, eingebettet in historische Fakten, spielt anno 1493 in Schongau und wird von 70 Laienschauspielern aufgeführt. Übrigens: Die eigens für das Festspiel konzipierten Stadtführungen leiten zu den Originalschauplätzen sowie hinter die Kulissen der Festspielbühne. Theaterkarten gibt es ab 36 Euro. Weitere Infos und Termine: www.schongau.de, www.theaterverein-treibhaus.de, www.pfaffen-winkel.de

Ob der Hauptmann der Stadtwache den Mörder des Patriziers sowie seiner weiteren Opfer rechtzeitig finden wird, bevor ihn sein eigenes Geheimnis einholt, verrät Maximilian Geiger natürlich nicht. Wissen würde er es: Denn der 32-Jährige ist der Autor und Regisseur des neuen Stücks, Geschichtswissenschaftler, Mitbegründer des Theatervereins Treibhaus sowie Tourismusleiter von Schongau. „Die Geschichte, die wir erzählen, spielt im ausgehenden Mittelalter, ist rein fiktiv, aber eingebettet in die tatsächlich historischen Begebenheiten von Schongau“, sagt Maximilian Geiger, der bereits 2016 und 2019 bei den Henkerstochter-Festspielen Regie führte. „1493 gab es den großen Brand von Schongau, bei dem fast die ganze Stadt vernichtet wurde, daher der Titel.“ Er ergänzt, dass Schongau damals ein wichtiger Warenumschlagplatz auf der Handelsroute zwischen Augsburg und Italien war. Im Ballenhaus musste die Ware teuer zwischengelagert werden. „Das erschwert die Ermittlungen unseres Hauptmanns im Theaterstück natürlich immens, da im Ort ein ständiges Kommen und Gehen herrscht. Wer ist Freund, wer ist Feind und wer der Mörder?“

Seit Januar treffen sich rund 70 Laienschauspieler aus der Region regelmäßig zu den Proben und feilen an Text und Mimik. Und an der täuschend echten Treffsicherheit: „Für die Schwertkämpfe, die bei einem Mittelalterstück natürlich nicht fehlen dürfen, unterstützt uns derzeit eine Schwertkampfchoreographin“, erzählt der 32-Jährige. Für die passende, mystische Atmosphäre sorgen später außerdem die Lage der Freilichtbühne mit Blick auf die Historische Stadtmauer inklusive erhaltenem Wehrgang und den Kasselturm sowie die einsetzende Dunkelheit. Denn die Aufführungen beginnen um 20 Uhr und enden gegen 23.30 Uhr, ideal also für den ein oder anderen Einsatz von Fackeln, Feuer und Nebelschwaden.

Wer Feuer gefangen hat, der kann bei den neuen geführten Stadttouren weiter in die Geschichte Schongaus eintauchen. Die Führungen wurden speziell für das Festspiel entwickelt und leiten zu den Schauplätzen des Theaterstücks sowie zu wichtigen Orten in der Geschichte der beliebten Stadt im Pfaffenwinkel. Zum Beispiel zum ehemaligen Schongauer Spital, dem Ballenhaus samt Ratsstube, auf den Wehrgang und ganz exklusiv hinter die Kulissen von „1493 – Schongau zwischen Blut und Freundschaft“. Die Teilnahme kostet 8 Euro pro Person; die Anmeldung erfolgt über die Tourist Information Schongau. Die Stadtführungen finden an den Tagen des Festspiels statt, beginnen um 16.30 Uhr und dauern ca. 1,5 Stunden.

Infos zu Terminen und Tickets:
Festspiel-Termine: 7., 8., 9. Juli sowie 14., 15., 16. Juli und 21., 22. Juli.
Einlass: Ab 18.30 Uhr, Beginn: 20.00 Uhr.
Die Karten kosten 36 Euro im Vorverkauf und 39 Euro an der Abendkasse.
Vorverkaufsstellen und Online-Tickets:
www.theaterverein-treibhaus.de/1493-schongau-zwischen-blut-und-freundschaft