Abschied vom englischen Rasen hilft Igel, Bienen und Co.

Ein sattgrüner und penibel gestutzter Rasen – das war Jahrzehnte lang das bürgerliche Ideal eines Vorgartens. Doch für die Pflege eines solchen englischen Rasens braucht es vor allem Unmengen an Trinkwasser. Dass das in Zeiten langanhaltender Trockenheit nicht mehr zu verantworten ist, dürfte den meisten Menschen einleuchten. Dennoch stutzen nach wie vor viele Berliner*innen ihren Rasen raspelkurz, immer mehr sogar täglich mit einem Mähroboter. Das Ergebnis: gelbe Steppe. „Der englische Rasen gehört endlich abgeschafft!“, sagt Janna Einöder, Referentin für Stadtgrün beim NABU Berlin. „Um knappes Trinkwasser zu sparen und die Artenvielfalt zu fördern, sollte man nur noch wenige ausgewählte Rasenflächen zum Spielen oder Picknicken kurzhalten. Den Rest sollten sich Wildpflanzen wie Gundermann, Gänseblümchen oder Weißklee zurückerobern dürfen.“

Nächtliches Mähen absolut tabu!

Diese Blumenrasen und -wiesen schützen auch das Leben vieler Tiere, insbesondere von Igeln. Dr. Anne Berger, Leiterin der NABU-Fachgruppe Säugetierkunde, forscht am Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung zur Wirkung von Rasenmährobotern auf Igel. Neueste Datensammlungen zeigen: Die Zahl der von automatisierten Rasenmähern und Gartentrimmern schwer oder tödlich verletzten Igeln nimmt zu, obwohl viele Hersteller mittlerweile mit Modellen werben, die angeblich „unbedenklich unbeaufsichtigt“ betrieben werden können. „Igel flüchten nicht, wenn sich eine Gefahr nähert, sondern rollen sich zusammen. Deshalb fallen sie Mährobotern so oft zum Opfer“, sagt Berger. Ihr Appell: „Igelsichere Mähroboter gibt es nicht! Verzichten Sie am liebsten komplett auf diese Geräte. Auf alle Fälle ist nächtliches Mähen absolut tabu, denn dann sind Igel auf Nahrungssuche und besonders gefährdet.“ In der Zeit zwischen zwei Stunden vor Sonnenuntergang bis zwei Stunden nach Sonnenaufgang sollte der Mähroboter deshalb unbedingt pausieren – also auch in der Dämmerung!

Wilder Rasen spart Zeit und Geld

Doch auch den Berliner*innen kann der artenreiche Rasen zugutekommen. „Auf Spiel- oder Liegewiesen kann man den Turnus der Mahd auf zwei- bis dreimal im Jahr herabsetzen. Günstig ist es auch, staffelweise zu mähen, also nicht die ganze Fläche auf einmal. Manche Bezirke machen das schon, was uns sehr freut“, sagt Einöder. „An Straßenrändern, auf privaten Wiesen oder im Abstandsgrün von Wohnanlagen kann man das Mähen gut und gerne komplett einstellen. Bewässern muss man die Flächen dann auch nicht mehr. Das spart nicht nur Zeit, sondern auch Geld!“

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Der NABU Berlin (Naturschutzbund Landesverband Berlin e.V.) ist ein Mitgliederverband. Über 21.000 Naturschützer*innen unterstützen die Arbeit des NABU Berlin, viele von ihnen engagieren sich in den zehn Bezirks- und acht Fachgruppen für den Erhalt der Natur und eine lebenswerte Umwelt. Weitere Informationen über den NABU Berlin finden Sie unter https://berlin.nabu.de.

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