„Klein aber fein“

Am Mittwoch, 5. Juli, beginnt die Soling Europameisterschaft im Rahmen der 85. Warnemünder Woche. Vier Tage lang, bis Samstag, 8. Juli, kämpfen 15 Crews aus neun Nationen um den EM-Titel.

„Ich freue mich auf eine kleine, aber feine Europameisterschaft der Soling-Klasse“, sagt Sportdirektor Peter Ramcke. „Das Feld ist sehr international besetzt und verspricht spannende Wettfahrten.“ 15 Teams aus neun Nationen sind am Start. Dabei stellen die Niederländer mit vier Booten die größte Abordnung vor drei norwegischen Teams, die mit Skipper Kristian Nergaard einen der Favoriten ins Rennen schicken. Er war schon Vize-Weltmeister in der Melges24 aber auch elfmal Weltmeister im 5.5er. Dieses Kielboot wird ebenso wie der Soling zu Dritt gesegelt. Manöver und Trimm ähneln sich, deshalb hat Nergaard auch in der Soling schon einige Erfolge vorzuweisen.

Eine gute Rolle könnte aber auch ein ukrainisches Team spielen. Dmytro Yarovyy segelt schon seit einigen Jahre Soling. Er betreibt in Kiew eine eigene Segelschule und hat sich trotz der Kriegswirren auf den Weg nach Deutschland gemacht. Bei der vergangenen EM in Österreich segelte er auf Rang sieben, punktgleich hinter Michael Dietzel, dem einzigen deutschen Skipper, der in Warnemünde am Start ist.

Das Omega, als Erkennungszeichen der Soling-Klasse ist in Warnemünde wohlbekannt. Denn der ehemalige Kader-Trainingsstützpunkt an der Ostsee diente Jochen Schümann mit seinen Crews als bestmöglicher Vorbereitungsort für seine drei olympischen Medaillengewinne (1988/97 Gold, 2000 Silber). Er war der Spezialist in der Klasse, die vor 37 Jahren auf dem Revier schon einmal ihre Europameisterschaft austrug. Schümann gewann mit Bernd Jäkel und Thomas Flach den Titel im Feld der 47 Kielboote überlegen mit 21 Punkten Vorsprung – damals noch für die DDR. Mit Helmar Nauck (4.) und Jörg Herrmann (5.) segelten zwei weitere DDR-Segler aus der Warnemünder Trainingsgruppe unter die Top fünf. Der Hamburger Thomas Jungbluth holte Bronze für die BRD.

Achtmal wurde in der Soling-Klasse um olympische Ehren gesegelt. Zuletzt beinhaltete das Format eine Mischung aus Fleet- und Match-Race. So kam es 2000 vor dem Opernhaus von Sydney zu dem dramatischen Match-Race-Finale zwischen der Schümann-Crew und Jesper Bank, das der Däne knapp für sich entschied.

Bereits 2020 sollte die Soling EM in Warnemünde stattfinden, doch die Corona-Pandemie machte wie so vielen Veranstaltungen auch der Warnemünder Woche einen Strich durch die Rechnung. 

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