Das Klima befindet sich im ständigen Wandel. Dadurch stehen Landwirte in Deutschland vor unterschiedlichen Herausforderungen wie etwa Wasserknappheit und geringe Grundwasserstände. Das Grundwasser gilt es zu schonen, um mit ihm haushalten zu können. Wasser stauen und managen sind Ansätze, dies zu erreichen.
Stauwasser als Ersatz für Beregnung
Landwirtinnen und Landwirte im Landkreis Cloppenburg suchen Möglichkeiten, um ihre Pflanzen mit Wasser zu versorgen – möglichst ohne Beregnung. So wurde ein nachhaltiges Wasserressourcenmanagement für den Ort Pehmertange eingeführt. In einem Entwässerungsgraben wird Wasser gestaut, um zu erproben, wie viel die umliegenden Böden aufnehmen und in trockenen Zeiten über Kapillarkräfte aus den tieferen feuchten Schichten in den Oberboden ziehen können, damit es den Pflanzen dort zur Verfügung steht. Zudem wird untersucht, inwieweit der Grundwasserspiegel dadurch ansteigt.
Wassermanagement durch „Keyline“-Strukturen
Im Landkreis Sömmerda, Thüringen, werden seit 2022 mithilfe von Wasserretentionsstreifen, auch „Keylines“ genannt, Wassermanagementsysteme erprobt. „Keylines“ sind Versickerungsgräben, die fast hangparallel, aber mit leichtem Gefälle in eine festgelegte Richtung das abfließende Regenwasser auffangen, umverteilen und Flächen so nachhaltig mit Wasser versorgen können. Kombiniert mit kleinen Wasserbecken oder begleitenden Feld- und Nutzgehölzen wird die Erosion der dazwischenliegenden Ackerflächen vermindert. Dies fördert die Wasserspeicherkraft des Bodens sowie die Biodiversität. Derzeit testet die Internationale Bauausstellung Thüringen fünf unterschiedliche „Keyline“-Strukturen.
Weitere Informationen zu Wasserverfügbarkeit und Grundwasserneubildung erfahren Leserinnen und Leser in der aktuellen Ausgabe der DVS-Zeitschrift „LandInForm“ mit dem Titel „Wasser – zu viel, zu wenig, genug?“ unter www.land-inform.de .
Hintergrund
Die Deutsche Vernetzungsstelle Ländliche Räume – für die Gemeinsame Agrarpolitik der EU (DVS) hat die Aufgabe, engagierte Menschen in den ländlichen Räumen zu vernetzen und durch Wissenstransfer zu unterstützen. Bei eigenen Veranstaltungen und über eigene Medien informiert sie die Fachöffentlichkeit auch über Neuigkeiten aus dem Kompetenzzentrum Ländliche Entwicklung (KomLE). Das KomLE setzt das Bundesprogramm Ländliche Entwicklung und regionale Wertschöpfung (BULEplus) im Auftrag des BMEL um und fördert als Projektträger bundesweit Modell- und Forschungsvorhaben. Die DVS und das KomLE machen sich in der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) gemeinsam für die ländliche Entwicklung stark. Finanziert wird die DVS aus Mitteln der Europäischen Union.
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