Familie ist die Welt, aus der wir kommen und die Welt, in die wir verstrickt bleiben – im Guten wie im Bösen.

Darum ist es auch ein unerschöpfliches Thema der Literatur.

Auch diesmal hat Gastgeber Rüdiger Safranski namhafte Autorinnen und Autoren zu Lesung und Gespräch beim kleinen, aber feinen Literaturfestival nach Badenweiler eingeladen. Details unter www.badenweiler-literaturtage.de

Den Anfang macht am Eröffnungstag, 5.10., um 20 Uhr Bernhard Schlink. In „Die Enkelin“ erzählt er von einem alten Mann auf der Suche nach der unbekannten Tochter seiner verstorbenen Frau. Es ist ein Roman auch über die deutsch-deutsche Vergangenheit und die deutsche Gegenwart, voller Trauer und Hoffnung.

Schlinks Roman „Der Vorleser“ begründete 1995 seinen schriftstellerischen Weltruhm. Rüdiger Safranski führt durch den Abend.

Am Freitagnachmittag, 6.10., um 16 Uhr, liest Jo Lendle, Verleger und Autor in München, aus seinem raffiniert erzählten Roman „Eine Art Familie“. Gegen den Willen des Onkels gerettete Papiere begründen die Jahrzehnte umspannende Erzählung. Am Freitagabend, 20 Uhr, führt Büchner-Preisträgerin Felicitas Hoppe uns mit ihrer Phantasiebiographie „Hoppe“ durch die Welt und in die deutsche Provinz zurück, wo ihre Wunschfamilie immer noch auf sie wartet.

Einen literarischen Erstling gibt es am Samstagnachmittag, 7. Oktober, 16 Uhr: Irina Kilimnik hat eine ukrainische Familiengeschichte geschrieben, doch die Ränder des schönen Bildes, das sie in ihrem Debüt ausmalt, beginnen zu kokeln: „Sommer in Odessa“ – ein bemerkenswerter Roman über Liebe, Verrat und eine Gesellschaft, wo in diesem Sommer 2014 erste große Risse sichtbar werden.

Um 20 Uhr tritt die vielfach preisgekrönte Autorin und Leiterin des Literaturinstituts Leipzig Ulrike Draesner mit ihrem großen Buch „Die Verwandelten“ in Lesung und Gespräch auf – sie gibt den in der Zerstörungsmaschinerie des 20. Jahrhunderts verstummten Frauen ihre Stimmen zurück: sie erfinden sich neu, wechseln Sprache und Land. Die Bedeutung von Familie wandelt sich, Freiräume entstehen.

Die Gespräche am Freitag und Samstag führt Nicola Steiner, neun Jahre lang Moderatorin des „LiteraturClubs“ im Schweizer Fernsehen.

Der neue Roman „Taube und Wildente“, den Büchner-Preisträger Martin Mosebach bei der Sonntagsmatinee am 8.10. um 11.15 Uhr in Lesung und Gespräch mit Rüdiger Safranski vorstellt, erzählt von einer reichen, bösartigen Familie, deren mühsam gehüteten Geheimnisse und Neurosen vor provenzalischer Kulisse auf einmal auf dem Esstisch liegen. Ein Buch voller Komik und Schönheit, wie es sie in der Literatur nur noch selten gibt

Auch die Vormittage haben in Badenweiler Programm: Am Freitagmorgen um 11 Uhr zeigt der Münchener Künstler Christoph Brech seinen neuen Film NIGUNIM. Die mit Stabpuppen gespielten Szenen einer jüdischen Hochzeit erzählen, aus drei Perspektiven aufgenommen, wie zwei jüdische Familien durch die Hochzeit neue Familienbande knüpfen…ob sie glücklich oder unglücklich ausgehen, wissen wir nicht.

Am Samstagmorgen um 11 Uhr gibt es „Familiengeschichten in der Badenweiler Literatur“, vorgetragen von Rolf und Hannes Langendörfer.

Und auch den Literaturgottesdienst am Sonntag, 9.30 Uhr, in der Pauluskirche, gibt es im Jubiläumsprogramm 2023.

Liturgie: Pfarrer Dr. Marcus Held

Den reichhaltigen Büchertisch bietet im Kurhaus die Buchhandlung Beidek.

Den abendlichen Wein präsentiert die Winzergenossenschaft Britzingen.

Vorverkauf
Online unter www.reservix.de

Tourist-Information Badenweiler
Schlossplatz 2 (Kurhaus)
79410 Badenweiler
+49(0)7632/21 89 60
touristik@badenweiler.de

Bei allen Geschäftsstellen der Badischen Zeitung

Einzelkarten
Erwachsene EUR 20.-/EUR 10.-*
(*ermäßigt: Schüler/Studierende)

Generalabonnement
EUR 110.–

Filmmatinee Brech EUR 10.-
(** im Abonnement enthalten)

Vortrag/Lesung Langendörfer EUR 10.-
(** im Abonnement enthalten)

F.d.R.: Bürgerforum Badenweiler e.V.

„Starbesetzung zum Jubiläum: Die Badenweiler Literaturtage finden zum zehnten Mal statt… Die Besetzung ist jubiläumsgerecht: Bernhard Schlink bestreitet den Auftakt, Martin Mosebach das Finale, und dazwischen treten Felicitas Hoppe, Ulrike Draesner, Irina Kilimnik und Jo Lendle auf. Eine Filmmatinee und ein Literaturgottesdienst runden das Programm ab, das diesmal unter dem Motto Familienbande steht.“ FAZ