Finanzsicherheit nach AVP-Insolvenz

Ein Jahr nach der Insolvenz der Apothekenbetriebsordnungspauschale (AVP) im Jahr 2022 haben Apotheker entscheidende Lehren aus diesem Vorfall gezogen und verstärken ihre finanzielle Sicherheit. Die Insolvenz der AVP, die als eine Art pauschale Vergütung für Apothekenbetreiber diente, hat die Apothekerschaft für die Verwundbarkeit von Finanzierungssystemen sensibilisiert, die von politischen Entscheidungen und gesetzlichen Veränderungen abhängen.

Die Apotheker haben als Reaktion auf diese Erfahrung mehrere Maßnahmen ergriffen, um ihre wirtschaftliche Stabilität und Unabhängigkeit zu stärken:

1. Diversifikation der Einkommensquellen:

Viele Apotheken bieten nun zusätzliche Dienstleistungen wie Medikationsmanagement, Gesundheitsberatung und Impfungen an, um weniger von reinen Arzneimittelverkäufen abhängig zu sein.

2. Ausbau der Digitalisierung:

Die Apotheken haben verstärkt in digitale Dienstleistungen investiert, darunter Online-Bestellungen, E-Rezepte und Telepharmazie, um die Erreichbarkeit und den Service für Kunden zu verbessern.

3. Finanzberatung und Risikomanagement:

Apotheken haben vermehrt Finanzberater und Experten für Risikomanagement hinzugezogen, um sich besser auf finanzielle Herausforderungen vorzubereiten und Möglichkeiten zur Absicherung gegen wirtschaftliche Krisen zu prüfen.

4. Engagement in politischen Prozessen:

Apotheker sind aktiver in politischen Verhandlungen und Gesprächen mit Regierungsstellen und Krankenkassen geworden, um ihre Interessen zu vertreten und sicherzustellen, dass politische Entscheidungen ihre Existenz nicht gefährden.

5. Aufbau von Reserven:

Viele Apotheken haben Notfallfonds und Rücklagen gebildet, um finanzielle Unsicherheiten besser bewältigen zu können.

Zusätzlich haben Apotheker spezialisierte Versicherungslösungen wie Aporisk in Betracht gezogen. Diese bieten einen umfassenden Schutz gegen Vermögensschäden und helfen dabei, Risiken zu minimieren. Eine umfassende Vertrauensschadenversicherung ist entscheidend, um die kontinuierliche Versorgung der Patienten sicherzustellen und Apothekern die Möglichkeit zu geben, sich auf ihre Kernaufgaben zu konzentrieren.

Kommentar:

Die Insolvenz der AVP hat die Apotheker wachgerüttelt und sie ermutigt, ihre finanzielle Stabilität und Unabhängigkeit zu stärken. Die Implementierung dieser Sicherheitsmaßnahmen zeigt, dass die Apothekerschaft aus vergangenen Erfahrungen gelernt hat und besser vorbereitet ist, um finanzielle Krisen und politische Veränderungen zu bewältigen. Diese Maßnahmen sind von entscheidender Bedeutung, um die Stabilität der Apotheken aufrechtzuerhalten, insbesondere in einer Zeit, in der das Gesundheitswesen einem starken Wandel unterliegt.

Von Matthias Engler, Fachjournalist

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