„Alles, was den Faktor Arbeit verknappt, treibt die Inflation“

Das Statistische Bundesamt hat die vorläufigen Ergebnisse zur Entwicklung der deutschen Inflationsrate im Oktober 2023 veröffentlicht. Die am deutschen Verbraucherpreisindex gemessene Inflationsrate ist diesen Berechnungen zufolge von 4,5 auf 3,8 Prozent gefallen. Friedrich Heinemann, Leiter des Forschungsbereichs „Unternehmensbesteuerung und Öffentliche Finanzwirtschaft“ am ZEW Mannheim und Professor an der Universität Heidelberg, erklärt dazu:

„Die Richtung stimmt bei der Inflation. Die Inflationsexzesse des Jahres 2022 sind jetzt mehr als 12 Monate vorbei und fallen damit aus dem Vergleich heraus. Die Inflation dürfte jetzt bis Jahresende in Richtung der Drei-Prozent-Marke weiter fallen. Die letzte Strecke in Richtung Zwei-Prozent-Marke und damit Preisstabilität wird jedoch die schwierigste. Der entschlossene Kurs der EZB, die hohen Zinsen und die Abkühlung bei Bau und Konsumnachfrage wirken inflationsdämpfend. Hingegen steigen die Kosten bei den Löhnen nicht nur durch höhere Tarifabschlüsse, sondern auch durch weitere Arbeitszeitverkürzungen. Alles, was den Faktor Arbeit jetzt weiter verknappt, treibt die Inflation.“

Über ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH Mannheim

Das ZEW in Mannheim forscht im Bereich der angewandten und politikorientierten Wirtschaftswissenschaften und stellt der nationalen und internationalen Forschung bedeutende Datensätze zur Verfügung. Das Institut unterstützt durch fundierte Beratung Politik, Unternehmen und Verwaltung auf nationaler und europäischer Ebene bei der Bewältigung wirtschaftspolitischer Herausforderungen. Zentrale Forschungsfrage des ZEW ist, wie Märkte und Institutionen gestaltet sein müssen, um eine nachhaltige und effiziente wirtschaftliche Entwicklung der wissensbasierten europäischen Volkswirtschaften zu ermöglichen. Das ZEW wurde 1991 gegründet. Es ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Derzeit arbeiten am ZEW Mannheim rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, von denen zwei Drittel wissenschaftlich tätig sind.

Forschungsfelder des ZEW

Altersvorsorge und nachhaltige Finanzmärkte; Arbeitsmärkte und Sozialversicherungen; Digitale Ökonomie; Gesundheitsmärkte und Gesundheitspolitik; Innovationsökonomik und Unternehmensdynamik; Marktdesign; Umwelt- und Klimaökonomik; Ungleichheit und Verteilungspolitik; Unternehmensbesteuerung und Öffentliche Finanzwirtschaft.

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