Laut einer Umfrage des österreichischen „Standard“ von Oktober glauben 68% der Bevölkerung, dass der Klimawandel bereits außer Kontrolle ist. Ähnliche Ergebnisse veröffentlichte die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ im September. Hier waren es 59% der Befragten, die die Chancen im Kampf um das Klima pessimistisch betrachteten. Und diese Sorgen sind begründet. Erst kürzlich veröffentlichte die Universität der Vereinten Nationen in Bonn den „Interconnected Disaster Report“, in dem die Forscher und Autoren des Berichts von sechs Schlüsselrisiken – sogenannten Kipppunkten – als Bedrohung für die Welt sprechen. Ihre Folgen könnten zu unumkehrbaren Auswirkungen führen, wenn nicht gegengesteuert wird. Gibt es also doch noch etwas, was die Menschheit tun kann?
Managementberater Jörg Hawlitzeck berät Unternehmen u.a. auch in der Frage, wie sich Ökonomie mit Ökologie vereinen lässt. Er stellt dabei eine große Ratlosigkeit fest. „Durch die teilweise geradezu apokalyptischen Schlagzeilen sind viele Entscheider verunsichert. Denn wenn man den Blick nur auf die globale Situation richtet, löst das eine gewisse Ohnmacht aus. Sicher, auf die weltweite Entwicklung hat man wenig Einfluss. Aber in seinem persönlichen Umfeld kann man schon etwas bewirken, das in Summe positiven Einfluss auf das große Ganze hat. Der Schlüssel dazu liegt in der Perspektive, die man einnimmt – oder in anderen Worten im Agilen Mindset“, sagt Hawlitzeck.
Voraussetzung dafür ist nach den Worten des Managementberaters und Buchautors, dass man sich über die eigene Perspektive des Denkens bewusst ist bzw. wird. Nur so lässt sich Gelassenheit verwirklichen. Durch das Innehalten lässt sich die bisherige Denkweise in Bezug auf die Zukunft leichter in Frage stellen. Denn die Zukunft ist nichts Lineares, kein fixer Punkt. Mit einem veränderten Blick, einem Agilen Mindset, ergeben sich neue Möglichkeiten, die Zukunft aktiv zu gestalten. Bezogen auf den Klimawandel
heißt das: Global ändert sich das Klima. Aus dieser Feststellung, bewussten Erkenntnis, ergibt sich eine individuelle Betrachtungsweise mit der Fragestellung: Was kann ich vor Ort dagegen tun? So berichtet Jörg Hawlitzeck von einem Kunden aus der Baubranche, der neben anderen Produkten auch Beton herstellt: „Bei der Herstellung von Beton fällt direkt CO2 an. Anstatt die Augen davor zu verschließen, stellte der Kunde sein Herstellungsverfahren um. Durch eine Filtertechnik wird nun das CO2 in Ameisensäure gewandelt, das an die chemische Industrie verkauft wird. Diese Umstellung, dieser wertvolle Beitrag für die Umwelt wurde Dank der flexiblen Denkweise eines Agilen Mindsets möglich.“
Hawlitzeck ist sich bewusst, dass die Begriffe für viele Menschen, die sich das erste Mal mit Agilität und einem entsprechenden Mindset befassen, abstrakt klingen. In seinem Vortrag „Zukunfts-Mindset“ erläutert der Speaker, was sich hinter diesen Begriffen verbirgt. Er spricht über die steigende Bedeutung von Eigenverantwortung auch im Zusammenhang mit dem Klimawandel. Change und Disruption sind nicht nur allgegenwärtig, sie sind für die Gestaltung von Zukunft unabdingbar. Voraussetzung, um neue Wege zu gehen, ist allerdings, Veränderungen zunächst einmal zu akzeptieren. „Natürlich kann ich als Einzelner die Klimakrise nicht aufhalten. Das heißt im Umkehrschluss allerdings keinesfalls, dass wir den Kopf in den Sand stecken müssen. Auch wenn wir die globale Entwicklung nur gering beeinflussen können, haben wir die Möglichkeit, zu überlegen, welche Optionen sich vor unserer eigenen Haustür ergeben. Ab diesem Punkt hat sich die Einstellung schon geändert und das Agile Mindset kann zur vollen Entfaltung gebracht werden. Dazu gehört ebenfalls die Einsicht, dass man selbst schon mit ‚kleinen Schritten‘ einen Beitrag in Sachen Umwelt leisten kann“, betont Keynote-Speaker Jörg Hawlitzeck.
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