Von der Grauen Frau, Hexenverfolgung und einem Nordfriesen im Russischen Kaiserreich

Das Nordfriesische Jahrbuch 2024 ist ab sofort im Nordfriisk Instituut verfügbar und bietet eine Vielfalt an Beiträgen aus der aktuellen Forschung über nordfriesische Themen. Christoph Winter deckt die Identität eines Nordfriesen im Russischen Kaiserreich auf. Die Ausmaße von Hexenverfolgungen in Nordfriesland untersucht Rolf Schulte. Heinrich Erdmann beschäftigt sich mit der Kieler „Erklärung über die Stellung der dänischen Minderheit“ von 1949 als eine britisch-westdemokratische Antwort auf die friesische Staatsfrage. Peter Bahl und Jürgen Bahl stellen den Architekten Otto Stiehl vor, der auf Föhr und Amrum gemalt hat. Die Bilder sind in Farbe im Jahrbuch abgedruckt.

Wer ist die „Graue Frau“ von Eiderstedt und woher kommt die Skulptur? Dieser Frage gehen Antje Rinne, Jörn Sander und Hendrik Visser in Bezug auf Objekt, Material und sozialräumlicher Einordnung der Skulptur nach, während Albert Panten aus zeitgenössischen Quellen Informationen zu ihrer Identität beisteuert. Panten nimmt anschließend den Mythos um Pidder Lüng genauer unter die Lupe. Den nordfriesischen Adjektiven und Adverbien geht Volkert F. Faltings genauer auf den Grund. Zum Abschluss vergleichen Johannes Friehs, Carolin Klöhn und Wendy Vanselow das friesischsprachige Flaggenlied „Gölj, rüüdj, ween“ von Albrecht Johannsen mit einem thematisch ähnlichen deutschsprachigen Lied von Ferdinand Zacchi und offenbaren eine neue Deutung des Liedes, das seit 2015 nordfriesische Kreishymne ist.

Abgerundet wird das Nordfriesische Jahrbuch 2024 mit Buchbesprechungen und einer Bibliographie der nordfriesischen Texte in Zeitschriften und Zeitungen im Jahr 2022. Es umfasst 224 Seiten, kostet 9,80 Euro und ist erhältlich im Buchhandel oder direkt beim Nordfriisk Instituut in Bredstedt (Tel. 04671/60120). Mitglieder des Vereins Nordfriesisches Institut erhalten auf Anforderung ein Freiexemplar.

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