Klimaschutz braucht kluges Wassermanagement

Große Teile Süddeutschlands haben in der jüngsten Vergangenheit unter Überschwemmungen gelitten, wie man sie seit Jahrzehnten nicht mehr gekannt hat. Gleichzeitig zeigen die Wetteraufzeichnungen der vergangenen Jahre, dass in immer heißeren Sommern auch in unseren Breiten Dürre und Wassermangel auftreten und zu akuten Notsituationen führen können. „Diese beiden Phänomene sind zwei Seiten einer Medaille“, sagt dazu der Vorsitzende des Deutschen Energieberater-Netzwerks DEN, Dipl.-Ing. Hermann Dannecker. „Hochwasser und Wassermangel finden heute ihre Ursachen in den meisten Fällen im Klimawandel. Um solchen Phänomenen nach Möglichkeit vorzubeugen, sollten wir uns um ein kluges Wassermanagement bemühen.“

„Im Interesse unserer Kunden liegen uns Energieberaterinnen und Energieberatern im DEN nicht nur die klassischen Bereiche wie Gebäudehülle und Haustechnik am Herzen, sondern wir richten unsere Aufmerksamkeit ebenso auf geringinvestive Maßnahmen. Dazu gehört auch der verantwortungsvolle Umgang mit Wasser, insbesondere wenn es sich um Warmwasser handelt“, so Dannecker.

Eine Beschränkung auf wenige Zapfstellen, die Isolierung von freiliegenden Warmwasserleitungen oder Änderungen beim eigenen Duschverhalten machten sich sofort positiv bemerkbar, sagt der Ingenieur. Dies sei sowohl für Hauseigentümer als auch für Mieter interessant. Mit wenig Aufwand ließe sich so viel Energie sparen. Dannecker: „Wo weniger Warmwasser benötigt wird, muss man auch weniger vorhalten. Deshalb können Kessel dann kleiner ausfallen.“

Dabei müssten Verhaltensänderungen oder Investitionen keineswegs Einbußen an Hygiene oder Komfort bedeuten, betont der DEN-Vorsitzende. „Im Gegenteil kann man durch ein persönliches Wassermanagement auf dem Stand der heutigen Technik was nicht nur spürbare Einspareffekte erzielen, sondern auch das Wohlbefinden aller Beteiligten erhöhen.“

Dannecker nahm den Besuch beim Sanitärtechnik-Spezialisten hansgrohe in Schiltach zum Anlass, auf die beeindruckenden Entwicklungen bei der Wassertechnik im Bad und Sanitärbereich hinzuweisen. „Weniger warmes Wasser zu verwenden beim Duschen bedeutet dreifache Einsparungen: Bei der Wassermenge selbst, bei der zu deren Erwärmung eingesetzten Energie, und schließlich auch bei den Abwassergebühren. Dies alles lässt sich recht einfach und ohne Verzicht auf Sauberkeit und Duschkomfort erreichen durch Wasser reduzierende Duschköpfe und Brausen.“ hansgrohe sei keineswegs das einzige in diesem Bereich erfolgreich engagierte Unternehmen, zeige aber durch seine mehr als hundertjährige Geschichte ein durchgehendes großes Engagement zum Schutz der Umwelt.

Jörg Reiff, Leiter der Schiltacher „Aquademie“ des Unternehmens, führte den DEN-Vorsitzenden unter anderem durch die Abteilung Strahlforschung. Hier entwickele man „die Zukunft des Badezimmers“, sagte er. Während der heutige Wasserverbrauch beim Duschen in Deutschland bei ca. 15 Liter pro Minute liege, sei es durchaus möglich, auch mit 10 Litern angenehm auszukommen. Man biete auch Duschköpfe an, die nur mehr 6 Liter Wasser benötigten, ohne den Komfort einzuschränken. Dies sei nicht nur in Privathaushalten, sondern insbesondere bei größeren Gebäudeeinheiten wie etwa Hotels ein erheblicher ökonomischer und ökologischer Faktor, erläuterte Reiff. In der unternehmensinternen Forschungsabteilung entwickle man neben wasser- und somit energiesparenden Armaturen und Duschköpfen auch besonders geräuscharme Produkte. Diese würden vor allem von der Kreuzfahrtbranche bevorzugt.

Für Dannecker ist die Kombination aus Innovation und Information der richtige Weg, um Menschen auf einfache und wenig aufwendige Wege zum Energiesparen zu motivieren. „Der verantwortungsvolle und bewusste Umgang mit unseren Ressourcen, zu denen auch das Wasser gehört, ist manchmal noch nicht ausgeprägt genug. Dies wollen wir Energieberaterinnen und Energieberater unseres Netzwerks ändern, indem wir immer wieder über zur Verfügung stehende technische Möglichkeiten und neue Entwicklungen informieren.“

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