„Das Handwerk nimmt sein Schicksal selbst in die Hand“

Die Wirtschaftsministerin von Baden-Württemberg, Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, besuchte am 19. September die Karl-Burger-Bau GmbH in Waldkirch, den Betrieb von Christof Burger, Präsident der Handwerkskammer Freiburg. Gemeinsam mit lokalen Vertretern aus Politik und Handwerk stand der Austausch über die wirtschaftliche Lage und die internationale Fachkräftesicherung im Handwerk im Mittelpunkt.

„Es freut mich sehr, dass Sie, Frau Ministerin, unserer Einladung gefolgt sind und den Dialog mit dem Handwerk suchen“, begrüßte Christof Burger die Anwesenden, darunter auch Alexander Schoch MdL, Yannick Bury MdB, Emmendingens Landrat Hanno Hurth und Vertreterinnen und Vertreter der Kreishandwerkerschaften Emmendingen und Freiburg. „Dieser direkte Austausch ist von entscheidender Bedeutung, gerade in Zeiten, in denen unsere Branche mit erheblichen Herausforderungen zu kämpfen hat“, so Burger weiter.

Handwerk sieht dringenden Handlungsbedarf

Im Rahmen einer Führung durch das neue „Holz Element Werk“ der Karl-Burger-Bau GmbH stellte Burger die aktuelle wirtschaftliche Lage des Handwerks dar. „Die Wohnungsbaukrise hat viele Betriebe hart getroffen. Wir sehen dringenden Handlungsbedarf, um Arbeitsplätze zu sichern und die Bauwirtschaft wieder zu stärken. Bürokratie und langwierige Genehmigungsverfahren belasten uns zusätzlich“, betonte Burger in seiner Ansprache. In Baden-Württemberg gebe es jedoch auch ein wenig Licht am Horizont. „Die Planung des Doppelhaushalts 2025/2026 der Landesregierung sieht vor, die Wohnraumförderung für sozialen Wohnungsbau deutlich zu erhöhen – und zwar um mehr als 76 Prozent gegenüber 2024“, so der Handwerkskammerpräsident. Das sei eine wirklich gute Nachricht. Weitere Maßnahmen seien aber gefragt. „Unsere Bauunternehmen brauchen eine langfristige Planungssicherheit – insbesondere in Hinblick auf steuerliche Abschreibungen und Förderkulissen.“

Ein weiteres Thema, das dem Handwerk unter den Nägeln brennt, ist die Fachkräftesicherung. Die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund spiele natürlich auch für die Ausbildung im Handwerk eine wesentliche Rolle, so Burger. „Ganze 22,5 Prozent der jungen Menschen, die zu Anfang September 2024 eine Ausbildung im südbadischen Handwerk begonnen haben, stammen aus dem Ausland.“ Die Abteilung Fachkräftesicherung der Handwerkskammer setze sich mit Nachdruck und Überzeugung dafür ein, dass mehr Menschen aus dem Ausland den Weg in unser Handwerk finden.

Wirtschaftsministerin lobt innovative Ansätze im Handwerk

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut zeigte sich beeindruckt von den Fortschritten in der internationalen Fachkräftesicherung und dem Projekt „Aus Indien nach Südbaden – Auszubildende fürs Handwerk“ (AINS-AH): „Die Handwerkskammer Freiburg ist hier wirklich innovativ. Mit diesem Projekt geht das Handwerk mutige neue Wege und nimmt sein Schicksal selbst in die Hand. Solche Initiativen sind unverzichtbar für die Zukunft des Handwerks in Baden-Württemberg.“ Das Projekt ist nicht zuletzt möglich durch eine Verknüpfung mit dem Projekt „Integration durch Ausbildung – Perspektiven für Zugewanderte (sog. Kümmerer-Programm)“, das vom Wirtschaftsministerium seit 2016 gefördert wird. Landesweit werden in 2024 42 Vollzeitstellen bei 23 Trägern mit insgesamt rund 2,1 Mio. Euro unterstützt, davon 3,5 Stellen bei der Handwerkskammer Freiburg. Die Ministerin sprach auch die aktuellen Herausforderungen der Wirtschaft an: „Wir befinden uns in einer Wachstumskrise und müssen dringend wieder mehr Wettbewerbsfähigkeit erlangen. Der demografische Wandel und die Digitalisierung stellen uns vor große strukturelle Aufgaben, die nur gemeinsam mit dem Handwerk zu bewältigen sind.“ Hoffmeister-Kraut hob zudem hervor, wie wichtig die berufliche Ausbildung für die Wirtschaft sei: „Wir brauchen sowohl akademische als auch berufliche Bildung, um den Anforderungen der Zukunft gerecht zu werden.“

Reichhold: Aufgabenliste für Politik ist lang

Rainer Reichhold, Präsident des Handwerks Baden-Württemberg, ergänzte: „Die Fachkräftesicherung bleibt eine unserer größten Herausforderungen. Das Handwerk hat früh erkannt, dass internationale Fachkräfte Teil der Lösung sind. Projekte wie AINS-AH und weitere Modelle zeigen, dass wir hier auf dem richtigen Weg sind. Doch die Politik ist gefordert, um die Rahmenbedingungen für Betriebe zu verbessern.“ Gerade bei den Themen Sprachförderung und Wohnraum für internationale Auszubildende und Fachkräfte brauche es deutlich mehr Unterstützung von Seiten der Politik.

Beim anschließenden Austausch diskutierten die Teilnehmenden über die Maßnahmen, die erforderlich sind, um die internationale Fachkräftesicherung voranzutreiben. Nora Gäng, Projektleiterin des AINS-AH-Projekts bei der Handwerkskammer Freiburg, berichtete von den Erfahrungen der indischen Auszubildenden und zeigte auf, wie wichtig solche Projekte für die Sicherung des Fachkräftenachwuchses sind.

Abgerundet wurde der Besuch durch eine abschließende Netzwerkrunde, bei der sich die Vertreter von Politik und Handwerk weiter austauschen konnten.

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