VDA zum autonomen Fahren: Es geht nicht darum, der Erste zu sein

Der Verband der Automobilindustrie (VDA) hat davor gewarnt, autonome Fahrsysteme zu früh einzusetzen und damit schwere Unfälle zu riskieren, wie sie mit Tesla- und Uber-Fahrzeugen in den USA schon geschehen sind. „Wenn wir Zwischenfälle wie bei Tesla in Deutschland haben, dann ist das Thema autonomes Fahren tot“, sagte VDA-Geschäftsführer Joachim Damasky am Mittwoch auf dem Automobilkongress der Zeitschrift ATZ in Wiesbaden. „Die Zulassungskriterien müssen entsprechend hoch sein.“

Qualität gehe vor Geschwindigkeit. „Es geht nicht darum, als erster im Markt zu sein. Die Systeme müssen reif sein“, so Damasky. Fahrzeuge von Tesla und Uber hatten in den USA tödliche Unfälle verursacht. Kein Verständnis hat der VDA-Experte dafür, dass dabei unausgereifte Technik eingesetzt wurde. „Wir können auch nicht mit einer Beta-Version der Software in den Verkehr gehen – und dann ein Update nachschieben.“

Ebenso wichtig wie die Zuverlässigkeit der Systeme ist laut VDA auch die Absicherung vernetzter Autos, die zahlreiche Schnittstellen haben, über die Hacker  eindringen können. Das reicht vom Notrufsystem eCall über Bezahlfunktionen, Vernetzung mit anderen Fahrzeugen und Verkehrsinformationssystemen, Schnittstellen für Polizei, Werkstatt und TÜV bis hin zu User-Interfaces, die Apple und Google bereitstellen. Hier stehe die Autoindustrie noch vor der großen Aufgabe, ihre Systeme gleichzeitig zu öffnen und zu sichern. „Keiner will in einem autonom fahrenden Auto auf der linken Spur bei 160 km/h sitzen, und dann loggt sich jemand ein“, so Damasky.

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