„Beschäftigte in der Altenpflege der Diakonie in Württemberg werden allerdings längst über dem jetzt gesetzlich geregelten Niveau bezahlt und bekommen eine höhere Vergütung als dies nun gefordert wird“, sagt Dietmar Prexl, Vorsitzender der Kommission für Unternehmensfragen im Diakonischen Werk Württemberg. Die Form der Tarifgestaltung in der Diakonie nach dem Dritten Weg, also der Vereinbarung zwischen Dienstgebern und
-nehmern, habe schon immer zu einer höheren Bezahlung geführt. „Aber natürlich unterstützen wir die Forderung nach einer flächendeckenden Anhebung.“ Dass die höheren Kosten für Pflege auch finanziert werden müssen, bleibe eine der größten gegenwärtigen Herausforderungen an Politik und Gesellschaft.
„Zusammen mit der Pflegeberufereform sehen wir damit die Chance, die Arbeit in der Pflege attraktiver zu machen“, sagt Dr. Robert Bachert, Finanzvorstand des Diakonischen Werks Württemberg. Die Pflegeberufereform trage dazu bei, dass künftige Pflegekräfte flexibler in ihrer Tätigkeit sind und bessere Karrierechancen haben. Das gebe der Branche einen wichtigen Schub.
„Diakonische Altenpflege ist von hoher Qualität. Das verdanken wir dem hohen Einsatz unserer Mitarbeitenden, deren angemessene Bezahlung uns am Herzen liegt“, betont Bachert. Die Diakonie Württemberg stehe weiterhin zu ihrer Bezahlung und nehme selbstverständlich keine Absenkung auf niedriger verhandelte Tarife vor.
Hintergrund: Mit dem Pflegelöhneverbesserungsgesetz ist sichergestellt, dass die Pflegemindestlohnkommission einen Minimalbetrag festsetzt, falls eine tarifliche Einigung nicht rechtzeitig zustande kommt oder scheitert. Schon jetzt zeichnet sich die Diakonie durch eine hohe Bindung an kollektive Tarife aus und steht in der Branche damit im Spitzenfeld.
Die Diakonie Württemberg ist die soziale Arbeit der Evangelischen Landeskirche in Württemberg und der Freikirchen. Das Diakonische Werk Württemberg mit Sitz in Stuttgart ist ein Dachverband für 1.400 Einrichtungen mit fast 50.000 hauptamtlichen und 35.000 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Sie begleiten Kinder, Jugendliche und Familien, Menschen mit Behinderungen, alte und pflegebedürftige Menschen, Arbeitslose, Wohnungslose, Überschuldete und andere Arme, Suchtkranke, Migranten und Flüchtlinge sowie Mädchen und Frauen in Not. Täglich erreicht die württembergische Diakonie über 200.000 Menschen. Das Diakonische Werk Württemberg ist ebenfalls Landesstelle der Internationalen Diakonie, Brot für die Welt, Diakonie Katastrophenhilfe und Hoffnung für Osteuropa.
Bundesweit sind rund 525.000 hauptamtlich Mitarbeitende und etwa 700.000 freiwillig Engagierte in der Diakonie aktiv. Der evangelische Wohlfahrtsverband betreut und unterstützt jährlich mehr als zehn Millionen Menschen in Deutschland.
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