„Durch die Bauarbeiten steht nur ein Ferngleis zur Verfügung, die Regionalzüge von Karlsruhe und Heilbronn nutzen weitgehend die S-Bahngleise nach Stuttgart Hbf“, stellt VCD-Landesvorsitzender Matthias Lieb fest. Doch mit Stuttgart 21 sei diese flexible Nutzung der S-Bahngleise nicht mehr möglich, denn deren Anbindung an den Hauptbahnhof entfalle. Damit könnten diese Züge zukünftig im Störungsfall oder bei Bauarbeiten nicht mehr umgeleitet werden, sondern müssten ganz entfallen, so der VCD.
Deshalb begrüßt der VCD die Ankündigung, dass der Nordzulauf nach Stuttgart Hbf nun doch um zwei zusätzliche Gleise erweitert werden solle. VCD-Landesvorsitzender Matthias Lieb hatte in den letzten Jahren dafür in zwei Bundestags-Anhörungen und vielen Gesprächen Überzeugungsarbeit geleistet.
Mit zwei zusätzlichen Gleisen bis zur Schnellfahrstrecke und der Realisierung der sog. P-Option könnten dann die Fern- und Regionalzüge aus dem Westen und Norden parallel statt hintereinander in den Bahnhof einfahren, erklärt Lieb: „Verspätungen übertragen sich dann weniger auf andere Züge, das Bahnsystem wird pünktlicher“.
Ein weiterer Pluspunkt sei die Verkürzung der Fahrzeit zwischen Mannheim und Stuttgart auf 30 Minuten, so dass Stuttgart Hauptbahnhof nun doch ein Knotenbahnhof im Deutschlandtakt werde und damit bessere Anschlüsse für Umsteiger möglich würden, betont der VCD. „Allerdings hat die Planfeststellung zu Stuttgart 21 festgestellt, dass mit der Realisierung der P-Option und den zusätzlichen Gleisen im Norden die Bahnhofsanlage mit nur 8 Gleisen zu klein bemessen ist“, so Matthias Lieb. Mit der Entscheidung für zusätzliche Zulaufgleise im Norden muss auch die Frage nach einem Ergänzungsbahnhof am Hauptbahnhof geklärt werden. Der VCD plädiert deshalb unter dem Motto „Ergänzen statt Ersetzen“ für einen Teilerhalt des heutigen Kopfbahnhofes samt seiner Zulaufstrecken.
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