Dienstgeber der Diakonie fordern Steuerfreibetrag für Mitarbeitende

Die Dienstgeberseite der Arbeitsrechtlichen Kommission der Diakonie in Württemberg fordert die Politik auf, die Mitarbeitenden in den systemrelevanten Bereichen rasch und direkt finanziell deutlich zu entlasten. Dieser Bonus müsse direkt, ohne Umweg über den Arbeitgeber, bei den Beschäftigten ankommen. „Keinesfalls können dies die sozialen Dienste übernehmen, weil es sie zusätzlich belasten würde.“ Das Signal der Pflegekassen, diese Zahlung vorzunehmen, lobt Prexl.

„Unsere Beschäftigten in der Diakonie Württemberg begleiten, pflegen und betreuen im Moment unter schwierigsten Bedingungen viele Menschen in Pflegeheimen, Einrichtungen der Behindertenhilfe und weiteren Hilfefeldern“, sagt Dietmar Prexl, Vorsitzender der Kommission für Unternehmensfragen im Diakonischen Werk Württemberg. Die Politik müsse, ihrer ersten Ankündigung eine verbindliche Finanzierungszusage folgen lassen.

„Wenn Finanzminister Olaf Scholz seinen wertschätzenden Worten Taten Folgen lassen würde, dann würde er jeder Pflegekraft einen Steuerfreibetrag zubilligen, der die Steuerlast um netto 1.500 Euro reduziert.“ Der vorgeschlagene Steuerfreibetrag käme bei jedem Mitarbeitenden direkt und spürbar an, ohne Refinanzierungs- und sonstige Fragen langwierig klären zu müssen. Eine Bonuszahlung, die die Frage der Refinanzierung nicht klar beantworte, verschärfe die wirtschaftlich schwer einzuschätzende Situation weiter und erhöhe zusätzlich den Druck auf die sich schon jetzt abzeichnende angespannte Liquiditätssituation der Einrichtungen, so Dietmar Prexl.

Für die Einrichtungen der Diakonie in Württemberg hält Dr. Robert Bachert, Finanzvorstand des Diakonischen Werks Württemberg, für wichtig, „dass ein schnelles und klares Signal der Politik dahin gehend kommt, dass die jetzt im Öffentlichen Dienst verabschiedete Kurzarbeiterregelung eins zu eins refinanziert wird“. Dann könne man mit Vorliegen der tariflichen Regelung schnellstmöglich die Verhandlungen mit der Dienstnehmerseite aufnehmen und sie in den Arbeitsvertragsrichtlinien (AVR) Württemberg umsetzen.

Über den Diakonisches Werk der evangelischen Kirche in Württemberg e.V.

Die Diakonie Württemberg ist die soziale Arbeit der Evangelischen Landeskirche in Württemberg und der Freikirchen. Das Diakonische Werk Württemberg mit Sitz in Stuttgart ist ein Dachverband für 1.400 Einrichtungen mit fast 50.000 hauptamtlichen und 35.000 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Sie begleiten Kinder, Jugendliche und Familien, Menschen mit Behinderungen, alte und pflegebedürftige Menschen, Arbeitslose, Wohnungslose, Überschuldete und andere Arme, Suchtkranke, Migranten und Flüchtlinge sowie Mädchen und Frauen in Not. Täglich erreicht die württembergische Diakonie über 200.000 Menschen. Das Diakonische Werk Württemberg ist ebenfalls Landesstelle der Internationalen Diakonie, Brot für die Welt, Diakonie Katastrophenhilfe und Hoffnung für Osteuropa.

Bundesweit sind rund 525.000 hauptamtlich Mitarbeitende und etwa 700.000 freiwillig Engagierte in der Diakonie aktiv. Der evangelische Wohlfahrtsverband betreut und unterstützt jährlich mehr als zehn Millionen Menschen in Deutschland.

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