Diakonie-Präsident Ulrich Lilie: "Eine spürbare materielle Anerkennung für diese Alltagsheldinnen und Alltagshelden, die in allen Bereichen der sozialen Dienstleistungen Außerordentliches leisten, ist notwendig. Ob in der Altenpflege, der Kinder- und Jugendhilfe oder etwa in den Behinderteneinrichtungen – sie alle sollten berücksichtigt werden. Dafür brauchen wir jetzt eine bundeseinheitliche Regelung und eine verbindliche Refinanzierungszusage durch die öffentlichen Kostenträger. Es kann nicht sein, das die Wertschätzung für diese Mitarbeitenden vom jeweiligen Bundesland abhängt. Außerdem dürfen die zu erwartenden Mehrkosten, die ohnehin schon in der Krise finanziell stark belasteten Einrichtungen nicht in die Knie zwingen oder am Ende gar auf die hilfsbedürftigen Menschen abgewälzt werden.
Wir haben zudem als Gesellschaft insgesamt allen Anlass nun darüber nachdenken, wie diese engagierten Berufsgruppen auch über die Corona-Krise hinaus endlich entsprechend ihrer gesellschaftlichen Bedeutung fair entlohnt werden. Die systemrelevanten Mitarbeitenden – zu 75 Prozent Frauen – wollen die jetzt erfahrene Wertschätzung der Gesellschaft zu Recht nicht nur in der Krise spüren." Zwei Modelle wären jetzt schnell und ohne zusätzliche bürokratische Hürden umsetzbar: Die Auszahlung einer Prämie durch den jeweils zuständigen Kostenträger oder die Einführung eines Steuerfreibetrages rückwirkend zum 1. Januar 2020: In beiden Modellen wäre die Begünstigung für die Mitarbeitenden sofort spürbar.
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Die Diakonie ist die soziale Arbeit der evangelischen Kirchen. Bundesweit sind 599.282 hauptamtliche Mitarbeitende in rund 31.600 ambulanten und stationären Diensten der Diakonie wie Pflegeheimen und Krankenhäusern, Beratungsstellen und Sozialstationen mit 1,18 Millionen Betten/Plätzen beschäftigt. Der evangelische Wohlfahrtsverband betreut und unterstützt jährlich mehr als zehn Millionen Menschen. Etwa 700.000 freiwillig Engagierte sind bundesweit in der Diakonie aktiv.
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