Umweltprämie 2.0 statt Auto-Kaufförderung

Im Vorfeld eines Treffens mit der Bundesregierung am morgigen Dienstag fordern Vertreter der Automobilindustrie (wieder einmal) staatliche Auto-Kaufprämien.

Der Bundesverband CarSharing e.V. schlägt stattdessen eine Umweltprämie 2.0 vor, die den Öffentlichen Nahverkehr, die Nutzung von Fahrrädern und Sharing-Angebote stärkt.

Der Verband fordert die Bundesregierung auf, Steuergelder ausschließlich in ein klimaschonendes und flächeneffizientes Verkehrssystem der Zukunft zu investieren.

Angesichts der Forderungen der Automobilhersteller nach einer Auto-Kaufprämie mahnt der Bundesverband CarSharing e.V. (bcs), die Fehler der Vergangenheit nicht zu wiederholen. Milliardengeschenke an die Autoindustrie, wie etwa die Abwrackprämie, haben keinen Beitrag zur Mobilitätswende geleistet.

Anstatt auf die bereits bestehenden E-Auto-Kaufprämien noch höhere Corona-Zuschüsse zu packen, sollte die Bundesregierung jetzt den Ausbau nachhaltiger, multimodaler Verkehrssysteme vorantreiben.

„Pkw verursachen den größten Teil der klimaschädlichen Emissionen im Verkehr. Sie sind zudem hauptverantwortlich für die Flächenknappheit auf unseren Straßen. Pkw-Besitz und Pkw-Nutzung mit immer neuen Kaufanreizen zu fördern, ist das Letzte, was wir in Deutschland brauchen.

Was wir benötigen, ist ein klimaschonendes und effizientes Verkehrssystem, das vorrangig auf Bus, Bahn, Fahrrad, Zufußgehen und ergänzende Sharing-Angebote setzt“, erklärt Verbandsgeschäftsführer Gunnar Nehrke.

Der Verkehrssektor hat beim Thema Klimaschutz riesigen Nachholbedarf. Insbesondere der immer noch zunehmende Auto-Verkehr belastet das Klima mit seinen Emissionen.

Die steigende Zahl der Autos verursacht zudem ein massives Effizienzproblem: Für den Transport von einer Person benötigt das Verkehrsmittel Pkw fast dreimal so viel Fläche wie ein Bus und viermal mehr als ein Fahrrad. Hinzu kommt der immense Platzverbrauch durch Parkplätze. Der hohe Flächenverbrauch des Pkw behindert massiv den Ausbau des ÖPNV und der Fahrradinfrastruktur.

Eine neue Auto-Kaufprämie würde zu einer weiteren Verschärfung dieser Probleme führen.

Die Alternative: Umweltprämie 2.0

Der Bundesverband CarSharing e.V. fordert eine Umweltprämie 2.0: Statt einer Förderung des Autokaufs sollte es für alle, die sich klimaschonend und effizient fortbewegen wollen, ein Mobilitäts-Paket geben, das eine Jahreskarte für den ÖPNV, ein Fahrtguthaben für Sharing-Dienste sowie einen Zuschuss für den Kauf eines Fahrrads/Pedelecs enthält.

Mit einer solchen Förderung, die im Gegensatz zu einer Auto-Kaufprämie allen Menschen zu Gute kommen kann, würden nachhaltige Mobilität und Klimaschutz gestärkt. Sehr wahrscheinlich wäre eine solche Prämie für den Steuerzahler auch günstiger als Geschenke an die Automobilindustrie.

Investitionsprogramm für multimodale Mobilität

Der bcs fordert neben der Umweltprämie 2.0 ein Investitionsprogramm des Bundes, um in ganz Deutschland die Infrastrukturen für eine zukunftsfähige multimodale und klimaverträgliche Mobilität auf- und auszubauen.

Attraktive ÖPNV-Angebote und On-Demand-Services müssen auch im ländlichen Raum geschaffen werden, der Aufbau eines flächendeckenden Netzes von CarSharing- und Mobilitätsstationen sowie der Ausbau der Lade- und Tankinfrastrukturen für E-Autos und Wasserstoff-Autos sollten noch intensiver gefördert werden.

„Wirtschaftshilfen für Automobilhersteller erscheinen vielleicht kurzfristig unvermeidlich, um Arbeitsplätze zu erhalten. Aber solche Maßnahmen sind falsch, wenn sie zugleich das gesamte Verkehrssystem in einem nicht mehr zukunftsfähigen Zustand gefangen halten. Deshalb lehnen wir neue Auto-Kaufprämien unbedingt ab.

Deutschland muss endlich neue Schlüsselindustrien für eine klimaschonende und effiziente Mobilität des 21. Jahrhunderts aufbauen“, meint Gunnar Nehrke.

Weitere Informationen zum Thema CarSharing finden Sie auf www.carsharing.de

Kurzinfo über die CarSharing-Branche: 226 CarSharing-Unternehmen, -Genossenschaften und -Vereine bieten aktuell an 840 Orten in Deutschland CarSharing an.

Das stationsbasierte CarSharing ist flächenmäßig am stärksten verbreitet. An sämtlichen 840 CarSharing-Orten wird diese Variante des Autoteilens angeboten. Die größten Anbieter sind: stadtmobil, cambio, teilAuto, book-n-drive und Flinkster.

Das free-floating CarSharing ist in 17 Städten vertreten, hauptsächlich in Großstädten wie beispielsweise Berlin und München. Der größten Anbieter sind: ShareNow, Sixt share und We share.

In Deutschland werden 25.400 Autos öffentlich geteilt. 12.000 Fahrzeuge werden aktuell im stationsbasierten CarSharing zur Verfügung gestellt. Im free-floating CarSharing werden 13.400 Fahrzeuge zum Teilen bereitgestellt.

2,29 Millionen CarSharing-Kund*innen sind bei mindestens einem Anbieter registriert. 710.000 von ihnen nutzen stationsbasiertes CarSharing, 1,58 Millionen sind bei mindestens einem Free-Floating-Anbieter angemeldet.

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