Nachwuchs bei zwei Krokodil-Arten im Zoo Basel

Während der Zoo Basel geschlossen war, haben Nilkrokodile und Australische Süsswasserkrokodile Nachwuchs bekommen. Es ist das erste Mal, dass im Zoo Basel junge Australische Süsswasserkrokodile aufwachsen.

Im Zoo Basel hat es doppelten Krokodilnachwuchs gegeben. Im Vivarium wachsen zwei Australische Süsswasserkrokodile auf und im Haus Gamgoas bewachen die Nilkrokodil-Eltern ihren Nachwuchs.

Erstmals wachsen Australische Süsswasserkrokodile auf

Die Süsswasserkrokodil-Eltern (beide 26) stammen aus dem Zoo Frankfurt. Das Weibchen hat schon mehrmals Eier gelegt. Nur einmal (2018) ist ein – leider nicht lebensfähiges – Junges geschlüpft. Dieses Jahr hat es endlich geklappt. Am 10. März legte das Weibchen neun Eier. Drei davon entwickelten sich im Brutapparat, wo Ende Mai die Jungen schlüpften. Am 22. und am 29. Mai konnten den Eltern zwei gesunde kleine Krokodile zurückgegeben werden. Beide Elternteile kümmern sich jetzt um den Nachwuchs und verteidigen die Kleinen so vehement gegen die Tierpfleger, dass diese die Anlage nicht mehr betreten können.

Gut versteckt: junge Nilkrokodile

Einen Monat vor den Süsswasserkrokodilen legte das Nilkrokodilweibchen ca. 15 Eier. Als das Schlüpfdatum nahte, imitierte der Kurator mit Lauten schlüpfende Geschwister, um die Jungen zum Schlupf anzuregen. Am 9. Mai schaute aus einem Ei die erste kleine Schnauze heraus. Schlussendlich wurden zwei Junge und ein Ei kurz vor dem Schlupf der Mutter zurückgegeben. Die Mutter kümmerte sich vorbildlich um sie und nahm ein Jungtier sofort ins Maul. Ein Junges versteckte sich in den Pflanzen und eines setzte die Mutter im oberen Teich ab. Wie viele Junge noch leben, ist deshalb nicht genau bekannt. Beide Eltern bewachen und verteidigen den Nachwuchs.

Fürsorgliche Krokodilmütter

Nilkrokodilmütter vergraben ihre Eier in der Erde. Die Jungen quaken beim Schlüpfen. Dies ist für die Mutter das Zeichen, das Nest aufzugraben. Sie nimmt die Jungen ins Maul und trägt sie zum Wasser. Das Weibchen nimmt dabei so ziemlich alles auf, was sich bewegt und sich der Nähe des Nestes befindet. In der Natur nutzen bestimmte Schildkrötenarten dieses Verhalten aus und legen ihre Eier in Krokodilnester. Wenn ihre Jungen zeitgleich mit den kleinen Krokodilen schlüpfen, trägt die Mutter auch die Schildkrötchen zum Wasser. Die Mutter bewacht ihre Jungen mehrere Monate lang.

Im Unterschied zu den Nilkrokodilen bewachen Australische Süsswassserkrokodile ihr Gelege nicht, sondern kehren erst zu den Eiern zurück, wenn die Jungen schlüpfen.

Junge Krokodile fressen vor allem Insekten (Heuschrecken, Grillen), Würmer, Schnecken und später Frösche und kleine Fische.

Darüber, ob aus den Eiern Männchen oder Weibchen schlüpfen, entscheidet die Temperatur, bei der die Eier ausgebrütet werden. Generell gilt: je wärmer, desto mehr Männchen gibt es.

Zoo Basel öffnet am 6. Juni seine Tore

Ab 6. Juni ist der Zoo Basel wieder für das Publikum offen. Während der Schliessung sind unzählige Jungtiere auf die Welt gekommen, die die Besucher nun erstmals beobachten können.

Am 6. Juni werden endlich wieder Menschen durch den Zoo Basel flanieren. In den vergangenen Tagen wurden die Vorkehrungen für die Schutzmassnahmen getroffen. Vor den Eingängen informieren Plakate über die wichtigsten Verhaltensregeln. Dank diesen ist ein fast normaler Zoobesuch möglich. 4000 Personen dürfen sich gleichzeitig im Zoo aufhalten (in dieser Zahl nicht eingeschlossen sind die eigenen kleineren Kinder). Die kleinen Tierhäuser bleiben geschlossen und die grossen sind nur in einer Richtung begehbar. Bei der Kontrolle zur Einhaltung der Massnahmen wird der Zoo Basel von Freiwilligen des Freundevereins unterstützt.

Zoodirektor Olivier Pagan freut sich auf den kommenden Samstag: «Ich kann es kaum erwarten, dass wir allen, die den Zolli vermisst haben, wieder die Tore öffnen können. Es gab so viele schöne Ereignisse, die den Besuchern entgangen sind, das können sie jetzt nachholen.» Für die Besucherinnen und Besucher gibt es viel Neues zu sehen. Denn im geschlossenen Zoo ging der Alltag weiter, und unzählige Jungtiere wurden geboren.

Viel Nachwuchs während der Zooschliessung

Nachwuchs gab es unter anderem bei den Seepferdchen, den Krokodilen, den Rentieren, den Totenkopfäffchen, den Erdmännchen, den Minipigs, den Klammeraffen, den Somali-Wildeseln und bei zahlreichen Vögeln und Fischen. Im Zoo Basel versuchte man die Zoofans über die Online-Kanäle und mit Facebook-Live-Schaltungen auf dem Laufenden zu halten. Ab Samstag, 6. Juni können die Zoobesucherinnen und -besucher nun all diese Jungtiere erstmals sehen. Auch der Tod gehörte in der Zeit der Schliessung wie auch sonst zum Zoo-Alltag. Eine greise Zwergzebukuh und ein zu schwaches junges Rentier mussten eingeschläfert werden. Ein Mäusebussard nutzte den leeren Zoo und erbeutete eine Mandarinente. Eine Giraffe musste zur Behandlung der Klauen in Narkose gelegt werden und starb in der Folge.

Wenn am 6. Juni wieder Besucher durch den Zoo spazieren, werden sich die Tiere schnell an die neue Situation gewöhnen. Dass sich Besucher im Zoo aufhalten, ist für sie nichts Neues. Manche Tiere, wie die Menschenaffen, lieben es sogar, die Menschen zu beobachten. Nicht vergessen werden darf auch, dass für Zootiere aufgrund der Öffnungszeiten sowohl Besucher als auch ein leerer Zoo zum Alltag gehören.

Blick nach vorne

Die Bauarbeiten der anstehenden Projekte gingen während der Schliessung ebenfalls unverändert weiter. Das Vogelhaus wird zurzeit saniert und mit Neubauten ergänzt. Es bleibt deshalb bis zur geplanten Neueröffnung im ersten Halbjahr 2022 geschlossen. Die Sanierungsarbeiten am Antilopenhaus starteten diese Woche. Das innere und äussere Erscheinungsbild des denkmalgeschützten Hauses wird dabei bewahrt. Die Bauarbeiten finden in den Sommermonaten statt, weil sich die Giraffen dann hauptsächlich draussen aufhalten. Für die Okapis und die Kleinen Kudus wurde eine für das Publikum nicht einsehbare provisorische Stallung bereitgestellt. Die Giraffen können während der Umbauzeit auf den Aussenanlagen beobachtet werden. Die Okapis und Kleinen Kudus sind erst ab Wiedereröffnung des Antilopenhauses im Spätherbst wieder zu sehen.

Die Besucherinnen und Besucher werden gebeten, die Schutzmassnahmen gewissenhaft einzuhalten. Es ist möglich, dass es zu Wartezeiten im Eingangsbereich und vor den Tierhäusern kommt. Der Zoo Basel setzt alles daran, dass unsere Gäste ihren Besuch geniessen können.

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