„Die Absicht die Kredit- und Investmentportfolios stärker an den Pariser Klimazielen auszurichten ist gut und notwendig. Ob die Banken dies mit der jetzt veröffentlichten Selbstverpflichtung erreichen, ist jedoch mehr als fraglich. Jedes Institut darf sich aussuchen, in welchem Bereich es die größte Wirkung vermutet und aktiv werden will. Das Fonds- und Mandatsgeschäft, das in der Regel deutlich größere Summen umfasst als die selbstverwalteten Anlagen der Banken, bleibt komplett außen vor. Wie eine Bank die Klimaauswirkungen messen will, darf sie frei wählen. Zwar sollen die Unterzeichnerinnen bis 2022 Ziele für ihre Portfolios setzen, veröffentlichen und danach zu diesen Zielen berichten. Da sich die Banken die Kriterien dafür aussuchen dürfen, wird die Berichterstattung jedoch erstens schwach und zweitens schwer vergleichbar.“
„Was fehlt, sind klar formulierte Anforderungen an die Schritte, denn Klimaneutralität bis 2050 als einziges Ziel liegt in viel zu weiter Ferne. Die Initiatorinnen müssen konkreter werden: Welche Maßnahmen braucht es, um Klimaneutralität möglichst vor 2050 zu erreichen? Welche Zwischenziele setzen sich die Banken bis 2021, 2025 oder 2030? All das bleibt komplett im Nebel, dadurch droht Wildwuchs und ein Wünsch-Dir-Was. Dem Klima ist damit sicher nicht genug geholfen. Statt ineffektiver Selbstverpflichtungen wie dieser sollte der Gesetzgeber konkrete Anforderungen auf Basis des 1,5-Grad-Ziels von Paris vorgeben. Die Bundesregierung sollte die EU-Ratspräsidentschaft dafür nutzen, um dem Finanzsektor auf EU-Ebene Klima-Leitplanken zu setzen.“
Selbstverpflichtung: https://www.klima-selbstverpflichtung-finanzsektor.de/…
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