Bürgerbeteiligung als zentrales Element
Die ProjektStadt will die Nähe zu den Akteuren vor Ort suchen und durch persönliche Gespräche eine Vertrauensbasis schaffen. Genau das war von Anfang an ein großes Plus bei der Erarbeitung des ISEK. Das Hessische Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz hat den Entstehungsprozess sogar als „Gutes Beispiel der Bürgerbeteiligung“ ausgezeichnet. Die Beteiligungsmöglichkeiten sollen auch in Zukunft auf breiter Ebene erfolgen und überraschende Elemente beinhalten, wie beispielsweise die 2017 initiierte 3-D-Streetart-Aktion zum Thema Stadtumbau in der Innenstadt. Ein wichtiges Element wird weiterhin die Lokale Partnerschaft (LoPa) sein. Sie wurde während des ISEK-Prozesses 2017 initiiert und begleitet seither den Stadtumbauprozess beratend. „Mit Vertreterinnen und Vertretern der Politik, von Institutionen, Vereinen und Initiativen ist die LoPa breit aufgestellt und bringt einen großen Erfahrungs- und Wissensschatz mit“, erläutert Marius Becker. „Diesen wollen wir weiterhin nutzen, um gemeinsam die Projekte umzusetzen.“ Auch die Beteiligungsplattform „sagsdochmol.de“ soll wieder verstärkt eingebunden werden. „Das Thema Stadtumbau ist aktuell nicht mehr so präsent in den Köpfen der Lampertheimer Bürger“, ergänzt Becker. „Wir wollen dies unter anderem dadurch ändern, dass wir die Online-Plattform wieder mit Leben füllen und auch sichtbare Projekterfolge feiern.“
Kernstadt neu beleben und attraktiver machen
Lampertheim war eine von 20 Kommunen, die sich im Herbst 2016 erfolgreich um Aufnahme in das vom Land aufgelegte Städtebauförderprogramm „Stadtumbau in Hessen“ – nach einer Neuordnung Anfang 2020 heißt es heute „Wachstum und nachhaltige Erneuerung“ – beworben hatte. Ziel ist es, mit finanzieller Unterstützung durch das Land insbesondere die Kernstadt neu zu beleben und sie durch die Stärkung von Handel und Gewerbe für Bewohner und Besucher attraktiver zu gestalten. Das ISEK gibt den Handlungsrahmen der städtebaulichen Entwicklung vor. In diesem Rahmen wurden bereits einige Teilprojekte realisiert – unter anderem das Spielschiff und die Erneuerung der Teichanlage im Stadtpark. Auch die Erstellung der Stadtklimaanalyse für die Kernstadt wurde inzwischen abgeschlossen. Andere Projekte befinden sich in der Umsetzung, etwa der Ausbau des Wegenetzes im Stadtpark und die Erneuerung der Pflanzkübel in der Bürstädter Straße.
Klimaschutz und demografischer Wandel als großer Herausforderung
Als Vorgabe für das Förderprogramm hatte die Landesregierung unter anderem die sogenannten „grünen und blauen Infrastrukturen“, also die Grün- und Wasserflächen, in den Mittelpunkt gestellt. Die Kommunalverwaltung hat das aufgegriffen und in ihrer Antragsstellung das Ziel formuliert, die prägenden Grünstrukturen vom Altrhein durch die Stadt bis zum Wald zu vernetzen. Damit einher geht die Weiterentwicklung der innerstädtischen Grünräume. Von dieser Vernetzung erhofft man sich auch positive Effekte für das Stadtklima. So könnten weitere klimawirksame Flächen entwickelt und freigehalten werden. Diese könnten einer Aufheizung des Innenstadtbereichs im Sommer entgegenwirken und bei Starkregenfällen große Mengen an Wasser aufnehmen, um Überschwemmungen zu vermeiden. Neben Klimaschutz und Klimaanpassung gilt der demografische Wandel als Herausforderung, dem mit Hilfe des Stadtumbaus begegnet werden soll. Die Bevölkerung Lampertheims wird zunehmend älter und stellt heute andere Bedürfnisse an die Gestaltung ihres Wohnumfeldes als in den vergangenen Jahrzehnten. „Lampertheim macht sich mit dem Stadtumbau fit für die kommenden 30 bis 50 Jahre“, erklärt Bürgermeister Störmer. Gelingen soll dies über eine maßvolle Verdichtung des Innenstadtbereichs statt über eine weitere Ausdehnung des Stadtgebiets in die Peripherie. In der Kernstadt sollen neue Wohnangebote, insbesondere barrierefrei, dafür sorgen, dass die gesundheitliche Versorgungsqualität gestärkt wird und neue kulturelle Angebote geschaffen werden, die für Senioren bequem zu Fuß zu erreichen sind. Zusätzlich will man die Wiederbelebung des Einzelhandels aktiv fördern und die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum verbessern. Daneben werden bereits schon einige grüne Verbindungswege geschaffen, die zum Spazierengehen oder Radfahren einladen. Weitere sollen noch hinzukommen.
Die Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte | Wohnstadt (NHW) mit Sitz in Frankfurt am Main und Kassel bietet seit knapp 100 Jahren umfassende Dienstleistungen in den Bereichen Wohnen, Bauen und Entwickeln. Sie beschäftigt rund 750 Mitarbeitende. Mit rund 59.000 Mietwohnungen in 130 Städten und Gemeinden in Hessen gehört sie zu den zehn führenden deutschen Wohnungsunternehmen. Unter der NHW-Marke ProjektStadt werden Kompetenzfelder gebündelt, um nachhaltige Stadtentwicklungsaufgaben durchzuführen. Die Unternehmensgruppe arbeitet daran, ihren Wohnungsbestand in den nächsten Jahren auf 75.000 Wohnungen zu erhöhen und bis 2050 klimaneutral zu entwickeln. Um dem Klimaschutz in der Wohnungswirtschaft mehr Schlagkraft zu verleihen, hat sie gemeinsam mit Partnern das Kommunikations- und Umsetzungsnetzwerk „Initiative Wohnen 2050“ gegründet. Mit hubitation verfügt die Unternehmensgruppe zudem über ein Startup- und Ideennetzwerk rund um innovatives Wohnen.
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