TERRE DES FEMMES ist Kooperationspartner der neubewilligten Koordinierungsstelle gegen FGM_C in Berlin

TERRE DES FEMMES – Menschenrechte für die Frau e.V. ist Koorperationspartner der neugegründeten und vom Berliner Senat finanzierten „Berliner Koordinierungsstelle gegen FGM_C“. Diese berät, begleitet und bestärkt bei allen Fragen rund um weibliche Genitalverstümmelung_Beschneidung (FGM_C, Female Genital Mutilation & Cutting). Ziel der Koordinierungsstelle ist es, Angebote zu FGM_C interdisziplinär zu bündeln und weiterzuentwickeln, Fachkompetenzen zu stärken und die Öffentlichkeit für das Thema zu sensibilisieren. Somit baut die „Koordinierungsstelle FGM_C“ neue Brücken in der Berliner Beratungs- und Versorgungslandschaft.

Die „Koordinierungsstelle FGM_C“ hat ihre Arbeit im Mai 2020 aufgenommen. Dabei handelt es sich um eine Zusammenarbeit von drei Trägern unter Federführung von Familienplanungszentrum BALANCE, welches als Projektkoordination fungiert. Die beiden Kooperationspartner sind TERRE DES FEMMES und Desert Flower Center, Krankenhaus Waldfriede. Für die träger- und fachübergreifende Koordination des Projekts ist seit August 2020 die ehemalige TERRE DES FEMMES-Referentin zu weiblicher Genitalverstümmelung, Dr. Idah Nabateregga, zuständig. Sie schildert die Dringlichkeit einer gemeinsamen Vorgehensweise wie folgt:
„Die Anzahl der Betroffenen steigt nicht nur in der EU, sondern auch in Deutschland genauso wie hier in Berlin. Während betroffene Frauen und Mädchen psychische, soziale und medizinische Unterstützung und Begleitung benötigen, müssen Kinder wirksam geschützt werden.“

Ziel der Koordinierungsstelle ist es, die bestehenden Angebote in Berlin zu verknüpfen und bedarfsgerecht auszubauen, Fachkräfte im Umgang mit dem Thema zu schulen sowie Aktivitäten zur Aufklärung in den Communities zu stärken. Im Sinne einer ganzheitlichen Unterstützung bietet die Koordinierungsstelle neben medizinischer Beratung und Behandlung auch psychologische Begleitung und psychosoziale Gruppenangebote für Betroffene an. Durch Peer-to-Peer-Aktivitäten findet Aufklärungs- und Empowerment-Arbeit in den Communities statt. Dazu setzt die Koordinierungsstelle den Fokus auf die Sensibilisierung von Fachkräften und befähigt sie im Umgang mit Betroffenen. Eine Hotline bietet zudem die erste Anlauf- stelle und Beratung für Betroffene und Fachkräfte und ermöglicht eine einfache und niedrigschwellige Vermittlung. Mit drei Anlaufstellen in Berlin garantiert die Koordinierungsstelle einen niederschwelligen Erstkontakt und individuelle Begleitung ihrer Klient_innen. „Das Besondere an der Koordinierungsstelle ist die fachüber- greifende Zusammenarbeit, die unterschiedliche Bedürfnisse von Betroffenen, Communities und Berufsgruppen im Kontext weiblicher Genitalbeschneidung wiederspiegelt und adressiert“, so Frau Dr. Nabateregga. So möchte die Berliner Koordinierungsstelle gegen FGM_C als Pilotprojekt bundesweit einen nachhaltigen Wandel der Einstellungen und Werte gegenüber dem Thema auf allen Ebenen bewirken.

Über TERRE DES FEMMES e. V. – Menschenrechte für die Frau e. V.

TERRE DES FEMMES – Menschenrechte für die Frau e.V. ist eine gemeinnützige Menschenrechtsorganisation, die sich für ein selbstbestbestimmtes, gleichberechtigtes und freies Leben für Mädchen und Frauen weltweit einsetzt. Durch öffentlichkeitswirksame Aktionen, Publikationen, Veranstaltungen, Kampagnen und Lobbyarbeit sensibilisiert TERRE DES FEMMES die Öffentlichkeit und Politik für geschlechtsbedingte Gewalt und Diskriminierung.

TERRE DES FEMMES unterstützt Mädchen und Frauen durch spezifische Aufklärungsprogramme in Schulen und ihren Communities. Mit anderen Frauenrechtsorganisationen ist TERRE DES FEMMES international vernetzt, fördert Projekte, Organisationen und Initiativen von Frauen für Frauen im Ausland. Die Arbeit des Vereins konzentriert sich auf die Themenschwerpunkte weibliche Genitalverstümmelung, Häusliche und Sexualisierte Gewalt, Gewalt im Namen der Ehre, Frauenhandel und Prostitution, Gleichberechtigung und Integration, sowie Internationale Zusammenarbeit.

TERRE DES FEMMES wurde 1981 gegründet und finanziert sich durch Spenden, Mitgliedsbeiträge und Zuschüsse.

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