Durch das Recyceln des CO2 wird einerseits die Treibhausgas-Emission gesenkt und andererseits spart die Migros im Bereich Wasch- und Reinigungsmittel herkömmlich produzierten Alkohol ein, für dessen Produktion normalerweise Pflanzen wie Zuckerrohr oder Zuckerrüben nötig sind. Damit ist für die Herstellung des neuartigen Alkohols keine landwirtschaftliche Anbaufläche mehr notwendig. Somit werden wertvolle Ressourcen geschont und die Umwelt geschützt. Die nachhaltige Wirkung des aus CO2 produzierten Alkohols bestätigt eine Ökobilanz-Studie, welche eigens für dieses Projekt von Carbotech AG durchgeführt wurde. Auch der WWF unterstützt die neuartige Technologie. «Der Einsatz von fossilen Energieträgern muss vermieden werden. Wo dies nicht möglich ist, ist es sinnvoll, Treibhausgase in Produkte einzuschliessen, damit die Gase das Klima nicht zusätzlich erhitzen» hält Christoph Meili, Fachmann für Ökobilanzen beim WWF Schweiz, fest.
Alkohol dank Mikroorganismen
Doch wie kann man aus Treibhausgas industriellen Alkohol gewinnen? Die Migros Tochter Mibelle Group hat dafür vor zwei Jahren eine Zusammenarbeit mit dem Start-Up LanzaTech gestartet.
CO2 wird heute an vielen Stellen in die Atmosphäre abgegeben, z.B.in der Stahlindustrie, in Müllverbrennungsanlagen, aber auch wenn wir Erdöl zum Heizen verwenden. LanzaTech hat einen Weg gefunden, aus diesem CO2 über einen Fermentationsprozess (Gärung), der z.B. auch zum Bierbrauen verwendet wird, Alkohol herzustellen. Beim CO2 Recycling werden Mikroorganismen verwendet, die in der Lage sind, das Kohlenoxid direkt in Alkohol umzuwandeln. Der Alkohol wird in Tanks gespeichert und dann für Reinigungsmittel der Migros-Marken «Potz» und «Migros Plus» eingesetzt.[1]
Verpackungen aus CO2 Recycling
Die Mibelle Group sieht grosses Potential für diese neuartige Gewinnung von industriellem Alkohol. Der aus dem recycelten CO2 gewonnene Alkohol soll mittelfristig die gesamte Menge an herkömmlich hergestelltem Alkohol im Bereich Wasch-, Putzmittel und Kosmetik ersetzen. «Zudem prüfen wir aktuell, Verpackungen auf den Markt zu bringen, für deren Herstellung die gleiche Technologie genutzt werden kann», sagt Luigi Pedrocchi, CEO der Mibelle Group. «Ich bin sehr stolz auf die Bestrebungen der Mibelle Group, nachhaltiger zu produzieren.»
[1] Im ersten Schritt wird aus produktionstechnischen Gründen das Prinzip des Mengenausgleichs angewendet.
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