Durstige Tiere im Zoo Basel

Die meisten Wildtiere decken ihren Flüssigkeitsbedarf hauptsächlich mit der Nahrung. Tierarten aus Trockengebieten können wochenlang überleben, ohne einen Schluck trinken zu müssen. Bei sommerlichen Temperaturen sind im Zoo Basel aber auch viele Tiere durstiger als sonst. Sie nutzen dabei unterschiedliche Wasserquellen.

Die eingebaute Trinkdusche

Praktischer als mit der Elefantentechnik gehts nicht: Elefanten ziehen 10 bis 20 Liter Wasser in ihren Rüssel und spritzen sich die Wasserladung direkt ins Maul. Sie trinken also nicht durch den Rüssel, wie oft vermutet wird.

Im Zoo Basel bevorzugen die Elefanten das frische Wasser aus den zahlreichen Selbsttränken gegenüber dem stehenden Wasser in den grossen Badebecken. Die mit Wasser gefüllten und einem Loch für den Rüssel versehenen Metallkästen sind ähnlich wie ein WC-Spülkasten mit einem Schwimmer ausgerüstet. Das Wasser fliesst automatisch nach, wenn ein Elefant trinkt.

Der Trinkschwamm

Bei den Menschenaffen gibt es in die Wände eingebaute Wasserspender. Per Knopfdruck spritzen sie sich das Trinkwasser in den Mund. Auch offene Tränkebecken stehen zur Verfügung. Am liebsten trinken sie jedoch direkt vom Wasserschlauch der Tierpfleger.

In der Wildbahn nutzen Schimpansen Blätter als Werkzeug, um an Wasser in Astgabeln oder Löchern zu gelangen. Sie knüllen sie zusammen und tränken sie mit Wasser. Auch im Zoo Basel basteln sich die Schimpansen hie und da aus Mais oder Holzwolle einen Schwamm, lassen ihn mit Wasser volllaufen und saugen ihn anschliessend aus.

Hecheln statt Schwitzen

In Trockengebieten ist Wasser Mangelware oder saisonal gar nicht vorhanden. Viele Tierarten kommen deshalb mit wenig oder zeitweise ganz ohne Wasser aus. Ihre Strategie ist es, möglichst kein Wasser zu verlieren. Deshalb hecheln viele Hornträger wie etwa die Rappenantilopen, um sich zu kühlen. Dabei geht viel weniger Wasser verloren als beim Schwitzen Im Gegensatz zum Hund hecheln sie mit geschlossenem Maul. Sie atmen in einer erhöhten Frequenz durch die Nase und leiten so in kurzer Zeit viel Luft über die Nasenschleimhaut. Die dabei verdunstende Feuchtigkeit entzieht dem Blut Wärme. Das gekühlte Blut fliesst dann durch ein Kapillarnetz (das sogenannte Rete mirabile), welches die Halsschlagadern umgibt, und kühlt dort nach dem Prinzip eines Wärmetauschers das ins Gehirn strömende Blut.

Wasser aus der Nahrung und aus der Luft

Viele Reptilien sind auf eine hohe Luftfeuchtigkeit angewiesen. Die Tierpfleger besprühen die Terrarien regelmässig mit Wasser. Die vietnamesische Langnasennatter leckt wie viele andere Reptilien gerne die Wassertröpfchen von den Blättern. Daneben steht ihr auch ein Trinkgefäss zur Verfügung.

Die Hornviper, eine giftige Wüstenschlange, kommt ohne Trinkwasser zurecht. Ihr reicht das Wasser, welches in der Nahrung steckt. Wenn sich die Gelegenheit bietet, trinkt sie die Wassertropfen, welche sich in ihren gekielten Schuppen ansammeln. In der Wüste ist dieser Tau eine wertvolle Wasserquelle.

Wasser zum Kühlen

Insekten nehmen Wasser vor allem über die Nahrung auf. Das gilt für pflanzenfressende Insekten genauso wie für die fleischfressenden Wespen, die ausreichend Flüssigkeit aus dem Nahrungsbrei erbeuteter und verdauter Insekten ziehen. Sie brauchen jedoch Wasser, um ihre Nester zu bauen und sie bei sommerlichen Temperaturen durch Verdunstungskälte zu kühlen.

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