Banken geben Kredite an Waffenexporteure und Kohlekonzerne
urgewald fordert kategorisches Nein zu Investitionen in Rüstung und Kohle
Landesweite Protestaktionen zum Weltspartag am 30. Oktober geplant
Es gibt Fridays for Future, Scientists for Future, Entrepreneuers for Future, aber „Banks for Future“? Fehlanzeige. Dabei ist es gerade Geld, mit dem sich Zukunft gestalten ließe, und das liegt nun einmal bei den Banken. Nur investieren die häufig noch immer in die Kohle- und Rüstungsindustrie und somit in Branchen, die gerade nicht zukunftsgerichtet sind. Mit der neuen Kampagne „Banks against Future“ greift die Umwelt- und Menschenrechtsorganisation urgewald diese zweifelhaften Geschäfte der Banken auf und ruft Kund*innen von Deutscher Bank, Commerzbank und Sparkassen-Gruppe auf, gegen deren Kohle- und Rüstungsgeschäfte zu protestieren.
„Fast alle großen deutschen Banken reden von Klimaschutz und sozialer Verantwortung, verabschieden gutklingende Selbstverpflichtungen oder schärfen eigene Richtlinien für kontroverse Sektoren nach. Dass das nicht reicht, zeigt ein Praxis-Check, wonach sie weiterhin auch genau das Gegenteil finanzieren“, sagt Kathrin Petz, Rüstungs-Campaignerin bei urgewald. „Unsere Kampagne konzentriert sich auf die Deutsche Bank, die Commerzbank und die Sparkassen-Gruppe, weil sie als die größten und kundenstärksten Finanzinstitute weiter in klima- und menschenrechtsschädliche Unternehmungen verstrickt sind.“
Milliarden für Waffen und Treibhausgase – mit unserem Geld
Besonderes Augenmerk der Kampagne liegt auf Finanzierungen von und Investitionen in Unternehmen wie Rheinmetall oder Airbus, die kriegführende Staaten beliefern oder noch an der Herstellung von Atomwaffen beteiligt sind. Aber auch auf der Unterstützung von Kohlekonzernen, die die Klimakrise massiv verschärfen – zum Beispiel RWE, Uniper oder das polnische Unternehmen PGE.
Die Finanzhäuser stellen den Firmen teilweise direkt Kredite aus oder bieten ihren Kund*innen über ihre Fondsgesellschaften Fonds an, die in solche Firmen investieren. Sparkassen beteiligen sich nur vereinzelt an solchen Krediten, sind aber teilweise über ihre Landesbanken als Sparkassen-Zentralinstitute an solchen Krediten oder Investitionen beteiligt.
urgewald fordert von den Banken ein kategorisches Nein zu Unternehmen, die Rüstungsgüter an kriegführende Staaten liefern oder besonders kontroverse Waffensysteme wie Atomwaffen herstellen. Ebenso sollen die Finanzinstitute Firmen ausschließen, die trotz Klimakrise am Kohlegeschäft festhalten und keine konkreten und baldigen Ausstiegsdaten festlegen.
Banks against Future? Nicht mit mir!
urgewald lädt Bankkund*innen ab sofort ein, der eigenen Bank eine Protest-E-Mail oder klassisch eine Postkarte zu senden, um auf Veränderung zu drängen – kurz: „Banktivist*in“ zu werden. Dafür hat die Organisation ein E-Mail-Tool auf ihre Webseite gestellt, mit dem Interessierte ganz einfach ihre Bankfiliale anschreiben können. Wer eine Postkarte bevorzugt, kann diese bei urgewald bestellen.
Ab Mittwoch, 23. September, liegen die Postkarten außerdem bundesweit in 2.800 Bioläden aus und sind der aktuellen Ausgabe des Biomagazins Schrot&Korn beigelegt.
Protestaktionen zum Weltspartag
Höhepunkt der Kampagne soll der Weltspartag am 30. Oktober sein, an dem vielfältige und Corona-konforme Protestaktionen vor Deutsche Bank-, Commerzbank- und Sparkassenfilialen auf die Beine gestellt werden sollen. Gemeinsam mit möglichst vielen Umwelt- und Menschenrechtsaktivist*innen will urgewald dann für eine friedliche und zukunftsfähige Welt und somit für „Banks for Future“ streiten.
Kathrin Petz erklärt: „Am Weltspartag wollen Finanzhäuser gerade junge Kund*innen an sich binden. Wenn ihnen deren Zukunft tatsächlich am Herzen liegt, müssen sie ihr Geschäftsmodell schneller und gründlicher ändern. Sie müssen aufhören Unternehmen finanziell zu unterstützen, die Geschäfte mit Krieg und Klimawandel machen.“
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