Das Programm sei „ein ganz klares Solidaritätsbekenntnis der gesamten Bundesregierung für die Kultur“, so Grütters im Interview der DW. Alle Probleme könne man damit jedoch nicht lösen, sie sorge sich um die künstlerischen Akteure: „Mir blutet das Herz. Wir treffen damit ehrlich einen Lebensnerv vieler Kreativer hier in Deutschland.“ Es sei daher wichtig, einen Neustart zu versuchen. Grütters: „Da helfen uns natürlich Tests, da hilft auch Geld, aber ich kann natürlich keine Bühne öffnen.“ Viele Kulturschaffende hätten Verständnis für den Lockdown, das Dilemma sei offensichtlich. Grütters sagte: „Das Geld kommt an.“ Dennoch fürchte sie, dass die Hilfen nicht reichten und nachgelegt werden müsste.
Grütters betonte, die Künste seien „das kritische Korrektiv jeder lebendigen Demokratie. Wir brauchen die Künste, weil sie uns den Spiegel vorhalten, weil sie einen Diskursraum schaffen.“ Die Kultur sei „wie der Wesenskern der deutschen Gesellschaft“ und „nicht eine Delikatesse für Feinschmecker, sondern Brot für alle“. Sie sei zuversichtlich, „dass mit unserer Hilfe diese sehr zähe und widerständige Kultur auch diese Pandemie übersteht.“
Für 2021 sei es wichtig, mit allen vorhandenen Möglichkeiten zu versuchen, „die Kultur so schnell wieder an den Start zu bringen, wie es verantwortungsbewusst möglich ist.“
Zur digitalen Eröffnung des Humboldt Forums, einer „Kultureinrichtung völlig neuen Typs“, in dieser Woche sagte Grütters: „Es wird den Stadtraum ganz neu erfahrbar machen und ich glaube, allein diese neue Erfahrung der eigenen Stadt wird vielen Menschen viel bedeuten.“ Dass die Diskussion um das Humboldt Forum eine Debatte um koloniale Kontexte befeuert habe, sei überfällig gewesen, so die Staatsministerin: „Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir auch neue Perspektiven auf dieses schwierige Thema finden werden.“
Staatsministerin Monika Grütters im DW-Interview – „Kultur übersteht die Pandemie“: https://p.dw.com/p/3mqWW
Berliner Humboldt Forum: Start mit offenen Fragen: https://p.dw.com/p/3mliP
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