Hochwasserschutz verbessern – Auenentwicklung fördern

Flusshochwasser sind die Naturereignisse, die in Deutschland die größten wirtschaftlichen Schäden verursachen und für viele Menschen katastrophale Folgen haben. Die neue Schwerpunktausgabe der Zeitschrift „Natur und Landschaft“ liefert eine aktuelle und übergreifende Betrachtung der Hochwasservorsorge. Das Heft gibt Einblick in das Nationale Hochwasserschutzprogramm und beleuchtet aus verschiedenen Perspektiven die vielfältigen Möglichkeiten und den Nutzen naturverträglicher Hochwasserschutzmaßnahmen.
Die verheerenden Hochwasser der vergangenen Jahre und Jahrzehnte – zuletzt im Sommer 2013 – haben den Blick auf die Gewässerlandschaften in Deutschland verändert. Aber auch kleinere Hochwasser wie zu Beginn dieses Jahres zeigen, dass sich Flüsse nicht in ein Korsett zwischen befestigten Ufern zwängen lassen. „Unsere Flüsse brauchen wieder mehr Raum. Deshalb müssen die Synergien zwischen Hochwasserschutz und Auenentwicklung konsequent und stärker als bislang der Fall genutzt werden“, erklärt Prof. Dr. Beate Jessel, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz.
Die Schwerpunktausgabe mit dem Titel „Hochwasserschutz verbessern – Auenentwicklung fördern“ nimmt insbesondere Deichrückverlegungen und damit eng verknüpft die Auenentwicklung als aus Naturschutzsicht besonders hervorzuhebende Maßnahmen in den Blick. Aber auch Erfahrungen mit gesteuerten Hochwasserrückhaltungen am südlichen Oberrhein sind Thema im Heft. Zudem werden ökonomische Bewertungen naturverträglicher Hochwasserschutzmaßnahmen vorgestellt: So kommt der Autor dieses Beitrags zu dem Schluss, dass naturverträglicher Hochwasserschutz auch aus volkswirtschaftlicher Sicht sinnvoll sei und ökonomische Bewertungsverfahren stärker als bisher in öffentliche Entscheidungsprozesse integriert werden sollten. Ein weiterer Beitrag zeigt, wie die räumliche Planung zur Hochwasservorsorge beitragen kann.

Hintergrund:
Zwei Drittel der ehemaligen Überschwemmungsflächen sind an den großen Flüssen in Deutschland durch Deichbau und Flusseintiefungen verloren gegangen. Durch Begradigung der Flüsse und Staustufenbau wurden Hochwasserwellen beschleunigt, gleichzeitig werden die Flussauen immer stärker als Siedlungsraum, für die Infrastruktur und die intensive Landwirtschaft genutzt. Insgesamt hat sich dadurch die Eintrittswahrscheinlichkeit von Hochwassern erhöht und das Schadenspotenzial vervielfacht, was zu einem deutlich erhöhten Hochwasserrisiko führt.
Die Wiedergewinnung naturnaher Auen durch Deichrückverlegungen sowie die naturverträgliche Gestaltung von Poldern sind deshalb inzwischen etablierte, übergreifende Lösungsansätze der Hochwasservorsorge, die auch die Eckpfeiler des 2014 beschlossenen Nationalen Hochwasserschutzprogramms darstellen. Gleichzeitig sind solche Maßnahmen geeignet, die Vielfalt gewässer- und auetypischer Arten und Lebensräume wiederherzustellen und den Nutzen für die Gesellschaft zu verbessern. Die aktuelle Maßnahmenliste des Nationalen Hochwasserschutzprogramms umfasst Deichrückverlegungen mit mehr als 20.000 ha wiederzugewinnender Auenfläche und Polder mit einem Speichervolumen von mehr als 1.180 Mio. m³. Zum Vergleich: Zwischen 1996 und 2017 wurden bundesweit etwa 5.500 ha Überschwemmungsfläche zurückgewonnen.

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