Seit über einem Jahr rollen die Lastenräder mit Elektromotor der Firma sigo in Quartieren der Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte I Wohnstadt (NHW). Nutzerinnen und Nutzer können die Sharing-Transporträder über eine App ausleihen und zum Beispiel für Einkäufe nutzen – einfach und günstig. Um das neue, gemeinschaftliche Verkehrsmittel noch mehr Menschen in den Quartieren näherzubringen, hat das Designinstitut für Mobilität und Logistik der Hochschule für Gestaltung (HfG) in Offenbach im Zuge eines gemeinsamen Förderprojektes mit der NHW einen studentischen Wettbewerb durchgeführt. Die Studierenden sollten ein Kommunikationskonzept rund um die Mobilitätsangebote in den NHW-Quartieren entwickeln, um damit unter anderem das neue Angebot von sigo und seinen spezifischen Nutzen besser an die Bewohnerinnen zu vermitteln.
Konzept „Mobilität kinderleicht…“ gewinnt
Den ersten Platz im Wettbewerb hat Studentin Cornelia Stehling mit ihrem Konzept „Mobilität kinderleicht…“ belegt. Darin werden Menschen spielerisch – Eltern zum Beispiel auch gezielt über ihre Kinder – an das für viele noch fremd anmutende E-Lastenrad herangeführt. „Das Konzept ist perfekt an die Zielgruppe angepasst, es funktioniert generationsübergreifend und unabhängig vom Sprachniveau“, erläutert Prof. Dr. Kai Vöckler vom Designinstitut für Mobilität und Logistik der HfG die Siegerkampagne. Stehling überzeugte die Jury mit ihrem Ansatz, mit Luftballons und Stickern vor Ort und in den Social Media-Kanälen auf die Transporträder aufmerksam zu machen. Zur Fachjury zählten Prof. Annette Bertsch von der Kunsthochschule Kassel, Claus Withopf vom VideoLab der HfG Offenbach und NHW-Marketing-Leiterin Angela Reisert-Bersch.
Auch NHW-Geschäftsführer Dr. Constantin Westphal zeigt sich vom Siegerkonzept begeistert: „Neben einer nachhaltigen Entwicklung unseres Bestands arbeiten wir an einer nachhaltigen Mobilität in unseren Quartieren. Dazu braucht es ein gutes Kommunikationskonzept, das kinderleicht zu verstehen ist.“ Cornelia Stehling darf sich nun nicht nur über ein Preisgeld in Höhe von 2.000 Euro freuen, sondern kann ihr Konzept auch gemeinsam mit der Offenbacher Kommunikationsagentur Urban Media Project in die Praxis umsetzen. Die Kommunikationskampagne soll noch im April 2021 an den Start gehen. Insgesamt hat die NHW Preisgelder in Höhe von 5.000 Euro ausgeschüttet.
Nutzerbefragung durch die Hochschule RheinMain
„Das ausgewählte Konzept beinhaltet genau das, was es braucht, um eine notwendige Verhaltensänderung auszulösen, die zu einer nachhaltigen Verankerung des Verkehrsmittels im Nutzungsverhalten der Menschen führt“, sagt Prof. Dr.-Ing. André Bruns, Studiengangsleiter Mobilitätsmanagement an der Hochschule RheinMain. Sein Fachbereich ist für die wissenschaftliche Begleitung und die Evaluation des Mobilitäts-Pilotprojekts bei der NHW verantwortlich. „Nachdem wir eine erste Befragung abgeschlossen haben, starten wir noch vor den Sommerferien mit der Zweitbefragung.“ Im Herbst sollen laut Bruns erste Erkenntnisse zum Nutzerverhalten sowie zur Akzeptanz der Lastenräder und der weiteren Angebote bei den Nutzern vorliegen.
NHW-Pilotsiedlungen mit E-Lastenrad- und Carsharing-Angeboten
In fünf Pilot-Siedlungen der NHW – in der Adolf-Miersch-Siedlung in Frankfurt-Niederrad, in der Boskoopstraße in Frankfurt-Preungesheim, im Häherweg in Wiesbaden, in Kelsterbach auf der Mainhöhe und in Langen in der Südlichen Ringstraße – stehen den Mietern jeweils zwei E-Lastenräder des Anbieters sigo zur Verfügung. In Niederrad, Wiesbaden und in Kelsterbach ist darüber hinaus je ein Carsharing-Elektrofahrzeug von Stadtmobil stationiert. Darüber hinaus stellt die NHW Fahrradboxen und Elektroladesäulen zur Verfügung.
Die Maßnahme wird im Rahmen des Programms „Hessen ModellProjekte – Förderung der Elektromobilität“ gefördert.
Sitz in Frankfurt am Main und Kassel bietet seit 100 Jahren umfassende Dienstleistungen in den Bereichen Wohnen, Bauen und Entwickeln. Sie beschäftigt rund 730 Mitarbeitende. Mit rund 59.000 Mietwohnungen in 140 Städten und Gemeinden in Hessen gehört sie zu den zehn führenden deutschen Wohnungsunternehmen. Unter der NHW-Marke ProjektStadt werden Kompetenzfelder gebündelt, um nachhaltige Stadtentwicklungsaufgaben durchzuführen. Die Unternehmensgruppe arbeitet daran, ihren Wohnungsbestand in den nächsten Jahren auf 75.000 Wohnungen zu erhöhen und bis 2050 klimaneutral zu entwickeln. Um dem Klimaschutz in der Wohnungswirtschaft mehr Schlagkraft zu verleihen hat sie gemeinsam mit Partnern das Kommunikations- und Umsetzungsnetzwerk "Initiative Wohnen 2050" gegründet. Mit hubitation verfügt die Unternehmensgruppe zudem über ein Startup- und Ideennetzwerk rund um innovatives Wohnen.
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