Neues Präventionsangebot für psychisch kranke Menschen startet in München und Lohr am Main

Nur eine Minderheit psychisch kranker Menschen neigt im Rahmen ihrer Krankheit zu Gewalt. Doch gerade diese Menschen benötigen ein spezielles Hilfsangebot. In Mittelfranken (Ansbach), Oberbayern (München) und Unterfranken (Lohr am Main) werden derzeit spezielle Präventionsstellen aufgebaut, in denen betroffene Personen Hilfe finden können.

Während in Ansbach bereits seit 2012 erfolgreich ein Modellprojekt läuft, starten die Präventionsstellen in München und Lohr am Main zum 1. Mai 2021. Die Landesbehörde Zentrum Bayern Familie und Soziales (ZBFS) wirkt darauf hin, dass nach und nach in jedem Bezirk ein entsprechendes Angebot eingerichtet wird. Der Freistaat Bayern stellt 2021 hierfür 1.842.000 Euro zur Verfügung.

Das niederschwellige Angebot der ambulanten Behandlung richtet sich an Patientinnen und Patienten mit Erkrankungen aus dem schizophrenen Formenkreis und/oder schwerer Persönlichkeitsstörungen, die ein hohes Risikopotential für Gewaltstraftaten aufweisen. Ziel ist es, Gewaltstraftaten zu verhindern, potentielle Opfer zu schützen und Unterbringungen im Maßregelvollzug zu vermeiden.

„Mit den Präventionsstellen wird zum Wohle der Patientinnen und Patienten eine wichtige Schnittstelle zwischen Allgemeinpsychiatrie und forensischen Kliniken etabliert, die vom Know-How und der Kooperation beider Bereiche profitiert und die Versorgungslandschaft um ein sehr spezifisches Angebot für einen begrenzten, bisher teilweise schwer erreichbaren Personenkreis bereichert.“, so die Leiterin des Amts für Maßregelvollzug und des Amts für öffentlich-rechtliche Unterbringung im ZBFS, Dr. Dorothea Gaudernack

Die Präventionsstellen sind zuständig für Patientinnen und Patienten aus dem jeweiligen Bezirk und verfügen jeweils über 60 Behandlungsplätze. Ein multiprofessionelles Team leistet unter anderem eine umfangreiche Diagnostik mit Risikoanalyse, zielgruppenorientierte Einzel- und Gruppentherapie und Unterstützung in lebenspraktischen Bereichen sowie Familiengespräche.

Dr. Norbert Kollmer, Präsident der Landesbehörde ZBFS, betont: „Ich freue mich, dass mit den Präventionsstellen in Zusammenarbeit mit den bayerischen Bezirken ein niederschwelliges, wirksames Hilfeangebot geschaffen wird.“

Weitere Informationen zum Maßregelvollzug und der öffentlich-rechtlichen Unterbringung in Bayern finden Sie unter www.zbfs.bayern.de.

Betroffene und Angehörige können sich telefonisch an folgende Stellen wenden:

  • Mittelfranken: 0981/4653-2360
  • Oberbayern: 089/200046582
  • Unterfranken: 09352/50863-0 (wird in Kürze telefonisch erreichbar sein)
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