O’Zapft is – Honig aus dem Zapfhahn
Eine Innovation der Honigernte kommt aus Australien. Dort haben ein Vater und sein Sohn zehn Jahre lang an einer Honigzapfanlage gearbeitet. Statt die Bienen vor der Honigernte mit Rauch zu betäuben und das Volk mit der aufwändigen Entnahme der Waben-Rahmen in Stress zu versetzen, fließt bei ihrer Konstruktion Flow Hive der Honig ohne Rückstände aus einem Rohr in ein Gefäß und kann sofort verzehrt werden. Kein Schleudern oder Aufbereiten nötig.
Bienen in Berlin
„Na? Wie geht es euch heute?“ Johannes Weber spricht mit seinen Haustieren. Der Unterschied ist nur, dass er nicht ein oder zwei tierische Freunde hat – sondern zehntausende. Weber ist Hobby-Imker und kümmert sich um ein ganzes Bienenvolk. Doch nicht etwa draußen auf dem Land, sondern auf seinem Balkon im Herzen von Berlin. Mit einer eigens entwickelten Box, die den kleinen Insekten das ganze Jahr über als Behausung dient.
Ohne Biene kein Leben
Wie kommt man dazu, ein Heim für Bienen zu errichten und seinen Balkon mit einem summenden Hofstaat zu teilen? Und das noch mitten in der Stadt? Eine der besten Antworten darauf stammt angeblich vom wohl bekanntesten Physiker der Welt: Albert Einstein. „Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben: keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, kein Mensch mehr.“ Und damit brachte das Genie die Sache auf den Punkt. Bienen sorgen für die Bestäubung von 75 Prozent der Kultur- und Nutzpflanzen in Europa. 4.000 Obst- und Gemüsesorten sind von der Bestäubung durch die Bienen abhängig. Darunter zum Beispiel Äpfel, Kirschen oder Birnen. Nach Rindern und Schweinen landen die Insekten damit auf Platz drei der wichtigsten Nutztiere in Deutschland. Und doch ist ihre Lage bedenklich: Allein hierzulande ist die Zahl der Bienenvölker von 2,5 Millionen im Jahr 1952 auf unter eine Million heute gesunken. Johannes Weber hat sich dessen angenommen – und die Bienenbox entwickelt.
So funktioniert die Bienenbox
„Die Bienenbox ist so gestaltet, dass sie gerade Anfängern einen ganz einfachen Einstieg bietet“, erläutert Johannes Weber. „Sie ist im Grunde wie ein Ikea-Schrank. Geliefert wird sie als Paket mit den einzelnen Elementen, einer Anleitung und einem Kreuzschlitz-Schraubendreher.“ In wenigen Schritten ist sie aufgebaut und kann an der Brüstung des Balkons angebracht werden. Innen bietet die Box genug Platz für einzelne Holz-Rähmchen, in denen die Bienen ihre Waben bauen. An der Seite haben sie ein Flugloch zum Betreten und Verlassen ihres neuen Zuhauses. Verdeckt wird die Bienenbox durch ein Jute-Tuch und einen Deckel, der sie von oben verschließt.
Und die Bienen? Werden sie auch mit dem Paket mitgeliefert? Nein. Ein Bienenvolk organisiert man von anderen Imkern. Da sich das Bienenvolk in einem Imker-Stock nach einer gewissen Zeit teilt und bereit für ein neues Zuhause ist, können Imker regelmäßig Schwärme abgeben. Die richtigen Imker-Kontakte bekommen künftige Hobby-Imker in den Vorbereitungs-Kursen.
Die kleinen Insekten werden dann mit einer speziellen Vorrichtung transportiert und in die Bienenbox auf dem Balkon eingelassen. Die Kosten liegen bei rund 600 Euro. Darin inbegriffen sind die Box, der Schwarm und das Imker-Equipment.
Johannes Weber hat mit fünf weiteren engagierten Helfern den Verein Stadtbienen e. V. gegründet. „Wir möchten die Menschen für das Thema begeistern und eine Mischung zwischen Umweltschutz und einem schönen Hobby schaffen.“ Dort können die Interessenten aber nicht nur die Bienenbox bestellen, sondern sich auch für entsprechende Vorbereitungs-Kurse anmelden. Diese werden inzwischen in über 30 Städten im deutschsprachigen Raum angeboten. Schließlich ist es nicht damit getan, die Box einfach nur am Balkon anzubringen.
Brauche ich eine Versicherung?
Um gegen Schäden, die durch einen Bienenstich oder Verschmutzung entstehen könnten, versichert zu sein, musst man nicht in einen Imkerverein eintreten: Bei den meisten Privathaftpflichtversicherungen ist eine private Bienenhaltung, die als Hobby ausgeführt wird, bereits mitversichert. Um auf Nummer sicher zu gehen, raten die ARAG Experten, dies direkt mit der Haftpflicht zu klären.
Was machen Honigbienen im Winter ?
Wer im Sommer so fleißig war, darf sich im Winter ausruhen. Sollte man meinen. Doch im Bienenvolk geht es rüde zu. Da ab Oktober die Bruttätigkeit endet, sind die Sommer-Arbeiterinnen gänzlich nutzlos und werden aus dem Bienenstock geworfen. Die Lebensdauer der fleißigen Sammlerinnen endet ohnehin nach ca. sechs Wochen – verausgabt durch Brutpflege und Sammelflüge. Gleichzeitig werden im Bienenstock vermehrt Jungbienen gezeugt, die für die Überwinterung bestimmt sind. Diese faulen Winterbienen, die mehrere Monate alt werden, halten die Königin und die im Vorfrühling beginnende Brut warm. Mit den ersten Frühblühern müssen dann auch die winterlichen Faulpelze arbeiten und machen sich auf die Suche nach Nektar und Pollen für sich und die Brut.
Initiative "Bienen füttern!"
Bereits 2014 vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft ins Leben gerufen, richtet sich die Initiative "Bienen füttern!" an alle, die einen kleinen Beitrag zum Schutz der Bienen und anderer Bestäuber leisten möchten. Das Ziel: Möglichst viele Menschen über die Bedeutung von Bienen und andere Bestäuber informieren und Tipps zu bienenfreundlichen Pflanzen geben. Im Rahmen der Initiative sind alle Bienenunterstützer eingeladen, online auf einer Karte einzutragen, wo sie bienenfreundliche Pflanzen gepflanzt haben. Außerdem können dort die Größe der Blühfläche und Pflanzenart angegeben werden. Zudem gibt es nach Auskunft der ARAG Experten etwas zu gewinnen: Insgesamt 50 Bienenhäuser werden verlost. Teilnahmefrist für die Verlosungsaktion ist der 31. August 2021.
Weitere interessante rechtliche Informationen zur privaten Bienenhaltung unter:
https://www.arag.de/…
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