Krebsmedizin auf Spitzenniveau

Vor rund 100 Tagen ist das WTZ Münster gemeinsam mit seinem Kooperationspartner in Essen von der Deutschen Krebshilfe als Onkologisches Spitzenzentrum ausgezeichnet worden. Verbunden damit ist eine Förderzusage über mehr als vier Millionen Euro. Für die Patienten bedeutet das verbesserte Betreuungs- und Behandlungsangebote auf höchstem universitären Niveau – eingebunden in ein überregionales Netzwerk.

Die Qualität der Versorgung von Menschen mit Krebserkrankungen sollte nicht vom Wohnort abhängen. Um das zu erreichen, unterstützt die Deutsche Krebshilfe bundesweit den Ausbau des Netzwerks sogenannter „Onkologischer Spitzenzentren“. Im Februar hat das WTZ (Westdeutsches Tumorzentrum) Münster diese Auszeichnung gemeinsam mit seinem Kooperationspartner WTZ Essen erhalten. „Innerhalb der ersten 100 Tage seit der Förderzusage haben wir schon viel auf den Weg gebracht“, freut sich Prof. Annalen Bleckmann, Direktorin des WTZ Münster, dem interdisziplinären Krebszentrum des UKM (Universitätsklinikum Münster). „Es geht darum, Versorgungs-Netzwerke weiter auszubauen, von denen die Patienten dann unmittelbar profitieren.“ Ziel sei, allen Krebspatienten in der Region – auch außerhalb der Ballungszentren – heimatnahen Zugang zu onkologischer Spitzenmedizin zu ermöglichen.

Verbunden ist die Auszeichnung mit einer Förderung des WTZ-Netzwerks über vier Jahre in Höhe von insgesamt 4,2 Millionen Euro. „Onkologisches Spitzenzentrum zu sein, bedeutet über die Anerkennung unserer Expertise und unserer Leistung hinaus auch, Fördermittel zu erhalten, die wir für verbesserte Betreuungs- und Behandlungsangebote für unsere Patienten nutzen können“, sagt Prof. Andreas Pascher, stellvertretender Direktor des WTZ Münster und Direktor der Chirurgie am UKM. „Die Gelder fließen in zahlreiche Projekte rund um Behandlung, Forschung, Lehre und Ausbildung, um die Qualität der Krebsmedizin stetig weiter zu verbessern.“ Konkret seien dies zusätzliche Personalstellen beispielsweise im Bereich der psychoonkologischen Betreuung. Zudem werde in Unterstützungs- und Informationsangebote, moderne Konzepte zur Patientenbeteiligung sowie in neue Räumlichkeiten und Technologien investiert.

Zugang zu onkologischer Spitzenmedizin: Patienten anderer Häuser wird Vorstellung in einer der rund 20 Tumorkonferenzen am UKM ermöglicht.

„Die zunehmende Digitalisierung spielt eine wichtige Rolle für die Zusammenarbeit im Netzwerk“, erklärt Prof. Philipp Lenz, Geschäftsführer des WTZ Münster. „Wir haben eine gemeinsame virtuelle Plattform mit den höchsten Sicherheitsstandards für einen engen Austausch aller an der Behandlung beteiligten Spezialisten aufgebaut, über die auch externe Kooperationspartner wie regionale Krankenhäuser oder Schwerpunktpraxen angebunden sind.“ Patienten erhalten so Zugang zur Vorstellung in einer der rund 20 Tumorkonferenzen, in denen die Experten der verschiedenen Fachbereiche individuelle Behandlungsoptionen auch über Ortsgrenzen hinweg diskutieren können.

„Wir haben intensiv über Jahre auf die Auszeichnung als Spitzenzentrum hingearbeitet“, weist Prof. Georg Lenz, Wissenschaftlicher Direktor des WTZ Münster und Direktor der Klinik für Hämatologie und Onkologie am UKM, darauf hin, dass das gesamte WTZ-Team bereits im Vorfeld der Begutachtung durch die Deutsche Krebshilfe viel getan und die notwendigen Voraussetzungen geschaffen hat. „Wir haben uns komplett neu aufgestellt, ein neues Direktorium gewählt, mit unserer WTZ-Ambulanz Münster eine zentrale Anlaufstelle für onkologische Patienten am UKM geschaffen und können nun mit vielen neuen klinischen Studien Patienten einen sehr schnellen und ortsunabhängigen Zugang zu neuartigen und innovativen Therapien ermöglichen“, betont Prof. Georg Lenz. „Denn neue Therapien sind neue Chancen!“

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