Zum offiziellen Fischereischädling erklärt, wurde der Fischotter einst erbarmungslos gejagt. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts galt er in der Schweiz als ausgestorben. Sich ausbreitende Populationen in der Steiermark (A) und in Savoyen (F) erreichten anfangs dieses Jahrhunderts wieder die Schweiz. Der erste Nachweis erfolgte 2009 in der Fischtreppe des Kraftwerks Reichenau (GR). Danach erfolgten jährlich weitere sichere Beobachtungen sowie Nachweise von Jungtieren.
Der Fischotter ist auf intakte Gewässerlebensräume angewiesen. Die bisherigen Anstrengungen zu Lebensraumverbesserungen in der Schweiz unterstützen die Art bei ihrer Rückkehr. Dieser Weg soll konsequent fortgeführt werden. Ziel muss sein, wieder vielfältige und vernetzte Lebensräume zu schaffen, wie dies bis ins 20. Jahrhundert der Fall war, damit eine Fischotterpopulation in der Schweiz langfristig überleben kann.
Eine wichtige Voraussetzung, um dieses Ziel zu erreichen, sind saubere, lebensfreundliche Gewässer. Deshalb empfiehlt die Stiftung Pro Lutra die Annahme der Trinkwasser- sowie der Pestizidinitiative, über welche das Schweizer Volk am 13. Juni abstimmen wird. Es wäre ein kleiner ökologischer Schritt für die Schweizerinnen und Schweizer jedoch ein grosser Überlebensschritt für die Fischotterweibchen und Fischottermännchen.
Die gemeinnützige Stiftung Pro Lutra setzt sich seit 1997 für die Rückkehr des Fischotters in der Schweiz ein. Auf wissenschaftlicher Ebene untersuchten Expertinnen und Experten im Auftrag der Stiftung die Ansprüche der Fischotter an den alpinen Lebensraum, um diese Erkenntnisse in der Schweiz gezielt einbringen zu können. Die Einwanderung wird mit systematischen Überwachungsstudien verfolgt und dokumentiert. Proaktiv informiert Pro Lutra die Öffentlichkeit, um den Fischotter wieder bekannt und vertraut zu machen. Wer Fischotter erleben und sich informieren möchte, kann dies in folgenden Zoos tun: Zoo Zürich, Wildnispark Zürich, Natur- und Tierpark Goldau, Tierpark Dählhölzli, Zoo La Garenne. Die Anstrengungen von Pro Lutra werden von vielen Privatspendern sowie projektgebunden von naturschutzorientierten Stiftungen, Bund und Kantonen unterstützt.
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