Ade Alleenland Brandenburg?

Erst als Reaktion auf den Antrag der Linken haben die Koalitionsfraktionen überhaupt in Erwägung gezogen, sich mit dem Alleenschutz zu befassen. Doch während der Antrag der Linken sinnvolle Maßnahmen und konkrete Arbeitsschritte zum Umgang mit den Alleen im Land enthält, ist der Antrag der Koalitionsfraktionen weitestgehend inhaltlos. Dort werden lediglich die Themen benannt, ohne jedoch Maßnahmen daraus abzuleiten oder Handlungsaufträge zu formulieren.

Friedhelm Schmitz-Jersch, Landesvorsitzender des NABU Brandenburg seigt sich enttäuscht: „Wir begrüßen natürlich, dass sich der Landtag überhaupt mit den Alleen befasst. Aber was da aktuell von den Regierungsfraktionen eingebracht wurde, verkennt völlig den dringenden Handlungsbedarf. Bereits seit Jahren haben wir ein erhebliches Nachpflanzungsdefizit und nun kommt auch noch dazu, dass gerade auch Alleebäume massiv unter der Trockenheit der letzten Jahre gelitten haben.“

Alleen sind nicht nur ein wertgebender Kultur- und Landschaftsbestandteil, sondern auch wichtige Lebensräume und Ausbreitungskorridore für zahlreiche streng geschützte Arten. Dementsprechend sind sie auch gemäß Naturschutzrecht des Landes Brandenburg geschützt.

Daraus resultieren auch entsprechende Nachpflanzpflichten, wenn z.B. zur Verkehrssicherung Alleebäume gefällt werden müssen.  Doch dieser Anforderung wird Brandenburg seit Jahrzehnten nicht gerecht.
„Wir sind höchst besorgt über die Entwicklung des Alleenbestandes in Brandenburg!“, so Schmitz-Jersch. „Immerhin ist eine entsprechende Befassung mit dem Thema auch schon im Koalitionsvertrag verankert. Wir brauchen mehr Engagement und ein entschiedenes Vorgehen und fordern Regierung und Verkehrsministerium auf, endlich zielführende Lösungen zu erarbeiten.“

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