DIW Konjunkturbarometer Juni: Konsum treibt Erholung, Industrie ausgebremst

Das Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) macht im Juni einen Sprung nach oben und liegt mit nun 113 Punkten für das zweite Quartal gut drei Punkte höher als im Mai. Mit zunehmender Eindämmung des Infektionsgeschehens kehren mehr und mehr DienstleisterInnen, die durch die Kontaktbeschränkungen während der Lockdowns besonders eingeschränkt waren, zur Normalität zurück. Die Wirtschaftsleistung dürfte im Vergleich zum ersten Vierteljahr von April bis Juni um etwa zweieinhalb Prozent höher liegen. „Virusmutationen und eine möglicherweise noch nicht ausreichende Impfquote drohen stellenweise aber immer wieder Sand ins Getriebe zu streuen“, warnt DIW-Konjunkturchef Claus Michelsen.

Derweil treten Pandemiefolgen in den Vordergrund, die nicht unmittelbar auf die Eindämmung des Infektionsgeschehens zurückzuführen sind. „Seit Monaten verschärfen sich Knappheiten bei vielen Rohstoffen und Vorleistungsgütern“, sagt Simon Junker, DIW-Experte für die Konjunktur in Deutschland. „Neben höheren Preisen führt dies dazu, dass die Industrie trotz üppiger Auftragspolster ihre Produktion vorerst drosselt.“ Bislang sieht es aber nicht danach aus, dass diese Engpässe zu einem langfristigen Problem werden. Bereits im Herbst könnten die Produktionsausfälle weitgehend nachgeholt werden. Immerhin steigt die Nachfrage nach deutschen Gütern und Dienstleistungen weiter merklich – besonders die aus dem Ausland.

Das nächste DIW Konjunkturbarometer erscheint am Mittwoch, den 28. Juli 2021.

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