COMING OF AGE – ein generationsübergreifendes Festival

Age is just a number – um das Altern kommen wir trotzdem nicht herum. Inmitten der Debatten rund um Klimabewegung, Identitätspolitik und Körperbilder ist es Zeit, längst überkommene Generationsverträge neu zu verhandeln. So hat nicht erst die jüngere Pandemiegeschichte gezeigt, dass Fragen nach Verantwortungen und der Solidarität neu gestellt werden müssen.

Das Performance-Festival COMING OF AGE, das vom 15. September bis zum 7. November an den Sophiensælen stattfindet, widmet sich verschiedenen Facetten des Alterns in der Gesellschaft – und blickt dabei auf die unterschiedlichen Herausforderungen eines Phänomens, das uns alle betrifft.

In Premieren, Gastspielen und Diskussionen setzen wir auf intergenerationalen Austausch und möchten zugleich der Unsichtbarkeit des Alterns in theatralen, sozialen und politischen Zusammenhängen entgegenwirken.
Die Stücke des Festivals entwerfen alternative Sorge- und Pflegemodelle, rechnen ab mit überkommenen Traditionen, arbeiten Elternbeziehungen und Generationenverträge auf und denken Wahlfamilien und Gesellschaften neu. Dabei hat sich das viel diskutierte Spannungsfeld von Verantwortung und Abgrenzung zwischen den Altersgruppen aktuell im Zuge der Pandemie zugespitzt.

Auch die Herausforderungen des Alterns in den aufführenden Künsten nimmt das Festival kritisch in den Blick: Warum hat die Freie Szene den Anschein ewiger Jugend? Wie lange lässt sich der Spagat zwischen Innovationsdruck und nachhaltiger Theaterarbeit noch halten? Und wieso sind alternde Körper auf der Bühne immer noch tabubesetzt?

Bei der aktuellen Diskurslage um Diversitätsbestrebungen und machtkritische Bestandsaufnahmen in der Kultur bleibt die Auseinandersetzung mit der allgegenwärtigen Altersdiskriminierung und ihren intersektionalen Verknüpfungen bisher größtenteils ausgespart. Wie können wir diese Leerstelle füllen? Welche strukturellen Veränderungen braucht es, um sich das Älterwerden in Theaterberufen leisten zu können? Und mit welchen Strategien lassen sich Lebens und Arbeitserfahrung im Rahmen der performativen Künste positiv besetzen?

Und auch die Sophiensæle werden älter! Im Rahmen unseres Festivals möchten wir das 25-jährige Jubiläum der Sophiensæle und die 30. Ausgabe der Tanztage Berlin mit euch feiern. Zu diesem Anlass wird auch unsere Publikation Openings erscheinen, die in zahlreichen Texten, Statements und Fotos von den Diskursen und Atmosphären der Freien Szene seit 2011 erzählt und sie reflektiert.

MIT AHH (Golschan Ahmad Haschemi / Banafshe Hourmazdi), Cora Rudy van Dongen Frost/Franz Reimer, Corinne Maier, Doris Uhlich, Interrobang, Jaha Koo/CAMPO, Lajos Talamonti, Liz Rosenfeld & Rodrigo Garcia Alves, Marjani Forté-Saunders/7NMS, Olivia Hyunsin Kim/DDANDDARAKIM, Samara Hersch and Company, Sheena McGrandles, Schwenk & Schmans, Siegmar Zacharias, Ursula Martinez, uvm. KURATION Joy Kristin Kalu, Franziska Werner DRAMATURGIE Alexander Kirchner

Das Festival wird gefördert aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds. Medienpartner: taz. die tageszeitung.

 

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