„Die Szenarien des BMWi prognostizieren, dass ein größerer Teil des Ausbaus der Erneuerbaren Energien im europäischen Ausland erfolgt. Hier liegen die Prämissen falsch, die die heimischen Potentiale deutlich zu niedrig einschätzen. Dadurch werden die nationalen Ausbaupfade der Erneuerbaren Energien zu niedrig angesetzt und die nationale Energieversorgung erheblich und unnötig abhängig von kaum beeinflussbaren Rahmensetzungen in anderen Staaten gemacht. Warum aber in die Ferne schweifen, wenn das Gute inkl. Wertschöpfung und Klimaschutzeffekt so nahe liegt? Zusätzlich wird die Bedeutung der Bioenergie als steuerbare erneuerbare Energiequelle im Energiesystem der Zukunft deutlich unterschätzt“, kritisiert BEE-Präsidentin Dr. Simone Peter. In der Folge würde zudem ein massiver und daher sehr teurer Übertragungsnetzausbau einschließlich entsprechender Grenzkuppelleistung notwendig, dessen zeitgerechte Umsetzung im Hinblick auf die Erfahrungen der letzten Dekade fraglich erscheint.
Die Szenarien setzten hinsichtlich der Prämissen vor allem die Kostenstrukturen der Erneuerbaren Energien deutlich höher an als vergleichbare Studien. Zudem stehe eine Reihe von Annahmen der Szenarien im Gegensatz zu bereits durch die Bundesregierung beschlossenen Strategien. So werde die heimische Wasserstofferzeugung im Jahr 2030 mit 5,4 bis 6,8 TWh auf weniger als die Hälfte des Ziels aus der nationalen Wasserstoffstrategie mit 14 TWh angesetzt.
„Die durch das Bundeswirtschaftsministerium vorgelegten Langfristszenarien erfordern eine Grundsatzdebatte, die in der neuen Legislatur umgehend geführt und gleich auf Kurs Erneuerbare gebracht werden muss. Hierbei ist die Energiewende zusammen mit den Bürgerinnen und Bürgern erfolgreich fortzusetzen und zu beschleunigen. Statt neue Abhängigkeiten zu schaffen und Innovation und Klimaschutz zu verlagern, müssen zuvorderst heimische Potenziale genutzt werden“, so Peter.
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