FABIAN ODER DER GANG VOR DIE HUNDE gewinnt die CLIO 2021 – Preis für den besten Film zu einem historischen Thema

Dominik Grafs FABIAN ODER DER GANG VOR DIE HUNDE gewinnt die CLIO 2021 – Preis für den besten Film zu einem historischen Thema.  Bereits zum vierten Mal wird damit in diesem Jahr ein herausragendes Werk der aktuellen Filmproduktion zu einem historischen Thema von moving history – Festival des historischen FilmsPotsdam mit der CLIO ausgezeichnet.

Die feierliche Preisverleihung am 24.09.2021 beginnt mit einem Sektempfang um 17:30 Uhr im Filmmuseum Potsdam. Ab 18:00 Uhr wird die CLIO in Anwesenheit des Regisseurs Dominik Graf im Kino des Filmmuseum Potsdam übergeben. Die Laudatio hält in diesem Jahr der Filmregisseur und Drehbuchautor Michael Klier. Die Begrüßung erfolgt durch unseren Schirmherr Oberbürgermeister Mike Schubert und Festivalleiterin Dr. Ilka Brombach.

FABIAN ODER DER GANG VOR DIE HUNDE (D 2021, Spielfilm, 186 Min.)
Regie: Dominik Graf | Drehbuch: Constantin Lieb, Dominik Graf nach dem Roman Fabian. Die Geschichte eines Moralisten von Erich Kästner (1931) | Kamera: Hanno Lentz | Schnitt: Claudia Wolscht | Musik: Sven Rossenbach, Florian van Volxem | Produktion: Felix von Boehm, Lupa Film GmbH in Koproduktion mit DCM und ZDF, in Zusammenarbeit mit ARTE, in Kooperation mit Amilux

Der Film hatte im Wettbewerb der diesjährigen Berlinale Premiere und ist eine Adaption des Romans von Erich Kästner. Er spielt im Berlin der 1930er Jahre am Ende der Weimarer Republik; die Weltwirtschaftskrise und der nahende Nationalsozialismus lassen die Lebensverhältnisse prekär werden; Liebe und Freundschaft gehen buchstäblich »vor die Hunde«. Kästners Roman galt den Nationalsozialisten bald als »entartet« und fiel den Bücherverbrennungen zum Opfer. Jetzt hat Graf daraus ein mitreißendes, gegenwärtiges Kino gemacht, das die Erfahrung politischer wie wirtschaftlicher Unsicherheit erzählt.

So begründet die Jury Ihre Entscheidung für die CLIO 2021 (Auszug):
»(…)FABIAN ODER DER GANG VOR DIE HUNDE erzählt Geschichte nicht einfach von ihrem bekannten Ende her oder als schlichte Analogie der Gegenwart. Gerade dies macht ihn auf besondere Weise für die Reflexion gesellschaftlicher Gegenwart produktiv. (Der Film) führt uns die Zynismen einer entfesselten kapitalistischen Moderne ebenso vor Augen wie die prekären Existenzen in Kunst und Wissenschaft, er zeigt zunehmende politische Polarisierung, ferner die kaum auflösbaren Widersprüche und Ambivalenzen der individuellen Suche nach Liebe und Erfolg vor dem Hintergrund eines dysfunktionalen gesellschaftlichen Kontexts – alles Themen, die auch heute – leider – höchst aktuell erscheinen.

Dominik Graf ist so ein Film gelungen, der sich im besten Sinne dem Zeitgeist verweigert. Obwohl keine Sekunde langweilig oder artifiziell, sperrt er sich gegen jede Haltung folgenlosen Konsums. Vielmehr regt er zum Nachdenken an über Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft und wie sie zusammenhängen. Mehr kann ein historischer Film nicht leisten.«

Der mit 5.000 Euro dotierte Filmpreis, die CLIO, wird 2021 von der Landeshauptstadt Potsdam, Creative City of Film gestiftet. Die Preisverleihung ist eine Veranstaltung des moving history – Festival des historischen Films Potsdam e.V. in Kooperation mit der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF und wird gefördert durch das Medienboard Berlin-Brandenburg.Partner sind das Brandenburgische Zentrum für Medienwissenschaften (ZeM) und das Filmmuseum Potsdam. Alle weiteren Informationen zu moving history finden Sie unter:
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