Die Zahl der UKW-Radios sinkt dabei weiter. Unter anderem begünstigt durch die Digitalradiopflicht geht insbesondere der UKW-Anteil an den Autoradios deutlich zurück und erreicht mit 78,8 Prozent einen neuen Tiefstand. Etwa jedes fünfte Autoradio ist mittlerweile mit DAB+ Empfang ausgestattet.
DAB+ Empfang steigt in allen Bundesländern
Auf Länderebene haben Bayern (34,8 Prozent) und Sachsen-Anhalt (34 Prozent) mit Abstand den höchsten Anteil an Haushalten mit DAB+; auch Baden-Württemberg (29,5 Prozent) und Sachsen (30,2 Prozent) liegen über dem Bundesdurchschnitt. Den größten Zuwachs zum Vorjahr verzeichnet Baden-Württemberg. Das relative Wachstum gegenüber 2020 beträgt hier 22 Prozent.
In absoluten Zahlen liegen die bevölkerungsreichen Ländern Nordrhein-Westfalen (2,1 Mio.) und Bayern (2,2 Mio.) vorne mit jeweils mehr als zwei Millionen DAB+ Haushalten, gefolgt von Baden-Württemberg mit über 1,5 Millionen DAB+ Empfangshaushalten.
In den meisten Bundesländern ist DAB+ die zweithäufigste Radio-Empfangsart nach UKW.
Gesamt-Digitalisierungsquote wächst auf rund 66 Prozent
Die durchschnittliche Anzahl von DAB+ Radios in Haushalten steigt von 1,7 auf 2. Zusammen mit den Empfangswegen Satellit und Kabel wächst die Gesamt-Digitalisierungsquote auf etwa 66 Prozent. Sollte keine analoge Empfangsmöglichkeit vorliegen, könnten also heute bereits zwei Drittel der Deutschen digital Radio hören.
Bezogen auf die Nutzung der unterschiedlichen Radio-Übertragungswege wird dieses Wachstum insbesondere durch DAB+ (relatives Wachstum zum Vorjahr plus 20 Prozent) und Webradio (relatives Wachstum zum Vorjahr plus 9 Prozent) beflügelt.
Sogenannte hybride Radiogeräte, die DAB+ und IP empfangen, spielen wegen eines geringen Wachstums (2020: 2,4 Prozent) und mit aktuell nur 3,3 Prozent Marktanteil in Haushalten weiterhin eine untergeordnete Rolle. Auch Smart Speaker nehmen trotz leichter Zunahme auf 8 Prozent (2020: 6 Prozent) kaum Einfluss auf den Digitalisierungsfortschritt.
Mehr Geräte, mehr Programme, mehr Nutzung
Die stetig wachsende Beliebtheit von DAB+ zeigt sich in einer immer größer werdenden Angebotsvielfalt. Nach dem Sendestart der zweiten nationalen DAB+ Programmensembles im Oktober 2020 sowie zahlreichen regionalen und lokalen Aufschaltungen wächst die Angebotsvielfalt auf über 270 regional unterschiedliche Radioprogramme. Bei mehr als 70 handelt es sich um exklusive DAB+ Programme, die terrestrisch nur digital verfügbar sind.
Laut der Studie ma 2021 Audio verzeichnet der Verbreitungsweg DAB+ in der Messgröße „Weitester Hörerkreis“ weitere Zuwächse: So wird über DAB+ von 20,4 Prozent (ma 2020 Audio II: 17,4 Prozent) der ab 14-Jährigen gehört. DAB+ wird insbesondere in der Zielgruppe der 30- bis 59-Jährigen überproportional genutzt (WHK: 22,7 Prozent – ma 2020 Audio II: 20,0 Prozent).
Über DAB+: Digitalradio DAB+ ist der überall frei empfangbare Radiostandard von heute, der die analoge Frequenzknappheit beendet. DAB+ folgt auf UKW und verbindet den klassischen Radioempfang ohne Internetkosten mit der Vielfalt digitaler Programmangebote. Alle öffentlich-rechtlichen und immer mehr private Radiosender strahlen Programme über DAB+ aus, wobei die Zahl der Angebote, die nur über DAB+ verfügbar ist, ständig wächst. Nach Beschluss von Bund und Ländern wurde das Geräteangebot ab dem 21.12.2020 auf Digitalradio umgestellt. Das gilt für Neufahrzeuge und handelsübliche Radios. Das Gesetz kann Verbraucher vor falschen Kaufentscheidungen schützen und die Marktdurchdringung mit DAB+ Geräten fördern. Alle DAB+ Radios haben UKW inklusive.
Das Digitalradio Büro Deutschland mit Sitz in Berlin ist eine Gemeinschaftsinitiative des Vereins Digitalradio Deutschland, also ARD, Deutschlandradio, privaten Radioveranstaltern, Geräteherstellern und Netzbetreibern, die sich zum Ziel gesetzt haben, Digitalradio DAB+ in Deutschland zu etablieren. Das Digitalradio Büro informiert die Öffentlichkeit über die Möglichkeiten und die Einführung von DAB+ in Deutschland. Der Zugang zum Digitalradio Deutschland e.V. steht allen Marktteilnehmern offen, die sich für DAB+ engagieren. Weitere Informationen zu DAB+ und zum neuen DAB+ Store unter dabplus.de.
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