Die Behandlung, die Testung sowie die Beratung von COVID-19-(Verdachts-)Fällen, die Impfberatung ebenso wie die Impfungen selbst – seit eineinhalb Jahren sind dies zentrale Aufgaben der Pandemieversorgung und -bewältigung, die in den Praxen der Hausärztinnen und Hausärzte geleistet werden, zusätzlich zur regulären Patientenversorgung. „Vor diesem Hintergrund ist es umso erstaunlicher, dass man in den aktuellen Wahlprogrammen zumeist vergeblich nach der Stärkung unserer Arbeit sucht. Wenn wir auch weiterhin einen niedrigschwelligen, flächendeckenden Zugang zu hochwertiger, medizinischer Versorgung wollen, dann müssen wir jetzt ran – nicht erst in 20 Jahren!“
Ein zentraler Diskussionspunkt des diesjährigen Hausärztetages wird daher auch die Reform der Approbationsordnung sein, in der zentrale Maßnahmen zur Stärkung der Allgemeinmedizin im Studium verankert werden sollen. „Das Medizinstudium muss dringend reformiert werden, sonst wird der Gesundheitsversorgung irgendwann das Fundament fehlen! Dafür wurde mit dem Masterplan Medizinstudium 2020 ein sinnvolles Maßnahmenpaket geschnürt, das nun seit über vier Jahren beschlossen ist und aktuell zu verwässern droht. Wenn die Verantwortlichen – vom medizinischen Fakultätentag bis hin zu den verantwortlichen Fachministerien – diesen Weg weiter beschreiten, müssen sie den Patientinnen und Patienten in einigen Jahren auch erklären, warum die nächste Hausarztpraxis nicht drei Straßen, sondern drei Dörfer weit weg liegt“, so Weigeldt.
Der 42. Deutsche Hausärztetag findet am 23. und 24. September in Berlin statt. Am ersten Tag erläutert Ulrich Weigeldt in seinem Bericht zur Lage die aktuellen Schwerpunkte der Arbeit der Hausärzteschaft wie auch ihres Verbandes.
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