Undine, Rusalka, Melusine, die kleine Seejungfrau – das Motiv der (unmöglichen) Verbindung zwischen Mensch und Wasserwesen fasziniert seit jeher. Kein Wunder, denn ob Nixe oder Wassernymphe – sie verkörpert eine der stärksten Triebfedern der menschlichen Natur: die Sehnsucht nach dem Unerreichbaren. Diese Sehnsucht bringt einerseits die Seejungfrau dazu, ihren Fischschwanz abzulegen und unter den Menschen zu leben, um eine Seele zu erringen. Zugleich verliert sie mit dem Merkmal des Tierisch-Unheimlichen auch das Faszinosum, das sie in der Wahrnehmung der Menschen so begehrenswert macht – obwohl oder gerade weil der Mensch seinerseits weiß, dass ein Leben unter Wasser für ihn unmöglich wäre.

Karl Alfred Schreiner greift anhand des Undine-Stoffes die Fragen auf, die seit der Romantik bis zu Disneys »Arielle, die Meerjungfrau« fortwirken und Komponisten des 19. wie auch des 20. Jahrhunderts gleichermaßen beschäftigten: den gegensätzlichen Wunsch, anders zu sein und doch dazuzugehören, ebenso wie die scheinbar paradoxe Verknüpfung seelischer Sehnsucht mit erotischem Begehren oder dem menschlichen Traum von einer anderen Welt.

Ballett
von Karl Alfred Schreiner
auf die Sinfonie Nr. 10 von Gustav Mahler in der Fassung für Kammerorchester von Michelle Castelletti

Musikalische Leitung: Michael Brandstätter I Choreografie: Karl Alfred Schreiner I Bühne: Heiko Pfützner I Kostüme: Caroline Czaloun-Moore I Dramaturgie: Fedora Wesseler

Ballett des Staatstheaters am Gärtnerplatz
Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz

Spielzeitpremiere: 4. November 2021
Weitere Vorstellungen:
8./24./26. November 2021
4. Dezember 2021

Altersempfehlung ab 14 Jahren

Preise: 10 bis 56 Euro
Tickets unter Tel 089 2185 1960 oder www.gaertnerplatztheater.de.