Akademievorhaben >Die Deutschen Inschriften< legt den 111. Band vor: Die Inschriften des Landkreises Mayen-Koblenz I

Erstmals liegt der reiche Bestand der Inschriften des heutigen Landkreises Mayen-Koblenz vom Ende des 5. Jahrhunderts bis zum Jahr 1650 in einer umfassenden Edition, bearbeitet von Eberhard J. Nikitsch, vor. Der Band wird am 29. Oktober 2021 im Spiegelsaal des Schlosses Burg Namedy vorgestellt.

Der neue Inschriften-Band erfasst in 532 chronologisch geordneten Katalognummern die oft aus dem Lateinischen übersetzten und unter unterschiedlichsten Gesichtspunkten kommentierten Inschriften des südöstlichen Teils des heutigen Landkreises Mayen-Koblenz (ehem. Landkreis Koblenz und Stadt Andernach mit ihren eingemeindeten Vororten Eich, Kell, Miesenheim und Namedy) vom Ende des 5. Jahrhunderts bis zum Jahr 1650. Eine Ausnahmestellung nehmen dabei die über 60 frühmittelalterlichen Inschriften aus Kobern-Gondorf, Andernach und dem Neuwieder Becken ein, die wesentliche Einblicke in verschiedenste Aspekte der Geschichte des frühen Christentums an Mosel und Rhein erlauben. Ab der Mitte des 12. Jahrhunderts wird die Reihe dieser besonderen (weil in der Regel für die Öffentlichkeit konzipierten) Quellen mit unterschiedlichsten Inschriften zunächst aus den Klöstern in Andernach und Sayn, später auch in Niederwerth, eindrucksvoll weitergeführt. Die in dem neuen Band nicht selten zum ersten Mal veröffentlichten Inschriften finden sich hauptsächlich in Kapellen und Kirchen auf sepulkralen Denkmälern wie Grabsteinen, Grabplatten, Epitaphien und Grabkreuzen, aber auch auf kirchlichem Gerät, Reliquiaren und Antependien und nicht zuletzt in Verbindung mit Wand-, Glas- und Tafelmalereien. Eine besondere Rolle spielen dabei die über dreißig, seit dem Ende des 13. Jahrhunderts im gesamten Bearbeitungsgebiet nachweisbaren Glocken, die mit ihren nur selten rezipierten Inschriften oft die ersten kulturgeschichtlichen Zeugnisse der jeweiligen Standorte darstellen. Ähnliches gilt sowohl für die bislang wenig beachteten, ab dem Beginn des 16. Jahrhunderts in nahezu jedem Ort nachweisbaren Grabkreuze aus Basalt, als auch für Flurdenkmäler unterschiedlichster Art wie Nischenmäler, Feld- und Wegekreuze sowie Grenz- und Gütersteine, die neue und aufschlussreiche Einblicke in die bäuerliche und bürgerliche Kultur der Region gewähren.

Bearbeitet wurde der Band von Dr. Eberhard J. Nikitsch, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Mainzer Arbeitsstelle des Akademievorhabens, der bereits die Inschriften-Bände für den Landkreis Bad Kreuznach sowie den Rhein-Hunsrück-Kreis veröffentlicht hat:

Eberhard J. Nikitsch: Die Inschriften des Landkreises Mayen-Koblenz I (ehem. Lkrs. Koblenz mit Andernach). Wiesbaden: Reichert 2021, 863 Seiten, Leinen mit Schutzumschlag, 98,00 €. ISBN: 978-3-7520-0602-5 (Die Deutschen Inschriften Band 111. Mainzer Reihe Band 16)

Das Projekt ›Die Deutschen Inschriften‹ wird  von den deutschen Akademien der Wissenschaften und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften getragen und ist Teil des von Bund und Ländern geförderten Akademienprogramms. Die Mainzer Arbeitsstelle erfasst und bearbeitet die nachrömischen Inschriften der Bundesländer Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland bis ins 17. Jahrhundert. Ziel des interakademischen Vorhabens ist die vollständige Sammlung, Edition und Kommentierung erhaltener wie abschriftlich überlieferter Inschriftentexte.

https://www.inschriften.net/

https://reichert-verlag.de/buchreihen/geschichte_reihen/geschichte_die_deutschen_inschriften/geschichte_die_deutschen_inschriften_mainzer_reihe

Begrüßung
Achim Hütten, Oberbürgermeister der Stadt Andernach
Frau Judith Lehnigk-Emden, Kreisbeigeordnete des Lkrs. Mayen-Koblenz

Grußworte
Prof. Dr. Thomas Bräuninger, Vizepräsident der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz
Prof. Dr. Klaus Herbers
Projektleiter der Arbeitsstelle ›Die deutschen Inschriften‹ der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz

Inschriften des Landkreises Mayen-Koblenz und ihre Geschichten
Dr. Eberhard J. Nikitsch, Arbeitsstelle ›Die deutschen Inschriften‹

Musikalische Umrahmung: Katrin Hofmann (Posaune) und Dr. Michael Schulte (Klavier)
Empfang im Rittersaal des Schlosses Burg Namedy

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