Die Ankündigung des Einsatzes der KISS-Züge auf der Gäubahn sieht der VCD als klares Bekenntnis der DB für eine Verbesserung der Verbindungen von Stuttgart in die Schweiz.
"Bahnvorstand Huber und Landes-Verkehrsminister Hermann sollten sich bei ihrer Fahrt von Stuttgart nach Böblingen darauf verständigen, dass die Gäubahn auch über das Jahr 2025 ohne Unterbrechung weiter zum Stuttgarter Hauptbahnhof geführt wird", fordert Matthias Lieb. Eine im Rahmen von Stuttgart 21 geplante Unterbrechung der Verbindung sei für die Fahrgäste der Gäubahn nicht akzeptabel, der Umstieg in Stuttgart-Vaihingen oder am Nordbahnhof für Fernreisende keine ernsthafte Alternative, so der VCD.
"Die Gäubahn bindet rund 13% der Einwohner Baden-Württembergs an die Landeshauptstadt Stuttgart an, damit steht diese Strecke an dritter Stelle aller Bahnlinien nach der Residenz- und Filstalbahn", betont Matthias Lieb die Bedeutung der Gäubahn.
Statt die Strecke über mehrere Jahre zu unterbrechen, sollten aus Sicht des VCD vielmehr weitere Verbesserungen bei den Zugverbindungen auf der Gäubahn realisiert werden: mehr Direktverbindungen Stuttgart – Konstanz zum Bodensee und wieder über Zürich hinaus ins Tessin und nach Italien.
Hintergrund:
Auf der internationalen Verbindung von Stuttgart nach Zürich sollten schon längst DB-Züge im Stundentakt fahren – doch aufgrund technischer Probleme können die IC2-Züge bislang nicht in die Schweiz fahren. Desahlb fahren im Wechsel Züge mit Wagen der Schweizerischen Bundesbahnen auf der Strecke Stuttgart – Zürich. Die eigentlich vorgesehenen IC2-Züge der DB fahren nur auf der Strecke Stuttgart – Singen/Htwl. – doch die Zuverlässigkeit dieser Züge ist aufgrund von Software-Problemen unbefriedigend.
Mit dem weiteren Baufortschritt bei Stuttgart 21 soll die Gäubahn im Jahr 2025 unterbrochen werden, damit die S-Bahn an die neue Station Mittnachtstraße angebunden werden kann. Der Erhalt der Gäubahntrasse ist mit einem Mehraufwand von ca. 1,5 Mio. € möglich.
Die geplante Alternativverbindung für die Gäubahn über den Flughafen ist noch nicht planfestgestellt – eine Realisierung vor 2035 ist deshalb unwahrscheinlich – die Gäubahn wäre dann für über 10 Jahre unterbrochen.
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