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Thomas A. Geisler, Direktor des Kunstgewerbemuseums Dresden
Jacob Strobel, Professor für Holzgestaltung an der Fakultät Angewandte Kunst Schneeberg
Gemeinsam mit der Fakultät Angewandte Kunst der Westsächsischen Hochschule Zwickau zeigt das Kunstgewerbemuseum der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) ab dem 5. November 2021 die Ausstellung „MADE IN: Crafts – Design Narratives“ im Schmeil-Haus in Schneeberg. Präsentiert werden die Ergebnisse einer zweijährigen Forschungs- und Vernetzungsarbeit der Plattform „MADE IN“ zu Kooperationen zwischen Handwerk und Design in Form von Möbeln, Objekten sowie Video- und Soundinstallationen.
Wo und von wem werden eigentlich die Gegenstände, mit denen wir uns täglich umgeben, hergestellt? Häufig handelt es sich um Objekte, die international und industriell produziert werden – und den Aufdruck „Made in“ tragen. Seit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert stehen immer seltener Menschen und Handwerk hinter den produzierten Waren, ihre Tätigkeit wird von Maschinen übernommen. Deshalb hat sich die Plattform „MADE IN“ das Bewahren der alten Handwerkstechniken zur Aufgabe gemacht. Sie bietet Raum für Forschung, Design und kulturelles Erbe sowie die Möglichkeit der Zusammenarbeit und des Wissensaustausches zwischen Handwerksbetrieben und Kreativschaffenden. Dazu sammelt sie das Wissen über Materialien und Handwerkstechniken von rund 40 Betrieben aus unterschiedlichen Regionen in Österreich, Slowenien, Kroatien und Serbien in Form von Fotodokumentationen, Geschichten und Objekten. Basierend auf diesem „Handwerksarchiv“ setzen sich acht Projektgruppen aus Kreativschaffenden und Handwerker*innen mit den spezifischen Problemen ihrer regionalen Produktion auseinander.
Im barocken Schmeil-Haus in Schneeberg werden auf zwei Etagen insgesamt rund 300 Objekte ausgestellt − von Exponaten des „Handwerksarchives“ in speziell gedrechselten Holzregalen bis zu den Projekten der Forschungsgruppen, die in Workshops und Werkstattaufenthalten entstanden sind. Unter anderem wird die „Mobile Gastfreundschaft“ präsentiert. Das transportable Küchenstudio mit moderner Formensprache, das sich an den Charakteristiken der Landschaft im Bregenzerwald orientiert, wurde mit traditionellen Handwerkstechniken von Bregenzerwälder Handwerksbetrieben aus Österreich nach der Idee des polnischen Designerduos chmara.rosinke gefertigt.
In der Schneeberger Station wird die Wanderausstellung „MADE IN“ ergänzt durch Arbeiten von Studierenden der Fakultät für Angewandte Kunst Schneeberg der Westsächsischen Hochschule Zwickau. Zusammen mit den SKD und der Stadt Schneeberg ist die Hochschule Gastgeberin der Präsentation im Rahmen des „PURPLE PATH“, einer Initiative der Europäischen Kulturhauptstadt Chemnitz + Region 2025 sowie der Organisation Kreatives Sachsen.
Thomas A. Geisler, Direktor des Kunstgewerbemuseums und Mitkurator: „Die Ausstellung zeigt die enorme Vielfalt und das Potential von Handwerk in Europa. Die Herausforderung diesen Reichtum zu bewahren und in die Zukunft zu tragen, braucht Kreativität im Denken und Machen, sonst verlieren wir einen wesentlichen Teil unserer kulturellen Identität.“
Jacob Strobel, Professor für Holzgestaltung an der Fakultät Angewandte Kunst Schneeberg: „Ich freue mich außerordentlich, dass wir dieses wunderbare europäische Projekt nach Schneeberg holen konnten und bin gespannt, wie es die Region und unsere Studierenden beflügeln wird.“
Ingo Seifert, Bürgermeister von Schneeberg: „Die Ausstellung ‚MADE IN: Crafts – Design Narratives‘ in unserer Bergstadt begrüßen zu dürfen, macht mich unheimlich stolz. Als Hochschulstandort für Design und Heimat vieler Kunsthandwerker*innen öffnet uns das Format ein Fenster zu dem kulturellen Schatz Europas und spiegelt unsere Region als ein kreatives Zentrum darin wider.“
Josephine Hage, Stellvertretende Leiterin bei KREATIVES SACHSEN, Kuratorin des Programms „Makers, Business & Arts“ für Chemnitz + Region 2025: „Die Ausstellung inspiriert uns, in der Kulturregion neue Brücken zwischen Handwerk und Design zu bauen und so Traditionen in die Zukunft zu führen.“
Alexander Ochs, Kurator des PURPLE PATH, Kunstprojekt für Chemnitz + Region 2025: „Zwischenzeitlich haben sich 33 Kommunen des Erzgebirges, Mittelsachsens und aus dem Kreis Zwickau mit dem PURPLE PATH assoziiert. Gemeinsam mit ihnen planen wir die Stärkung der regionalen ‚MakerCulture‘ und freuen uns, mit ihr Teil eines internationalen Ereignisses wie ‚MADE IN: Crafts – Design Narratives‘ zu sein.“
Während des Presserundgangs sind ebenfalls anwesend: Ingo Seifert, Bürgermeister der Stadt Schneeberg, Maja Kolar und Ivana Borovnjak von OAZA aus Zagreb sowie die Studierenden des 7. Semesters der Fachrichtung Holzgestaltung, deren Werke die Schau ergänzen.
Die reich bebilderte Publikation „MADE IN: Crafts — Design Narratives“ ist in englischer Sprache erschienen. Softcover, 494 Seiten, ca. 560 Bilder. ISBN 978-953-7641-83-2.
Die gesamten Informationen zum Projekt finden sich unter: https://www.madein-platform.com/
Der „PURPLE PATH“ ist das kulturelle Programm der Region um Chemnitz, der Europäischen Kulturhauptstadt 2025. Unter den Motti „Alles kommt vom Berg her“ und „Mit den Händen denken“ verbindet er die Kulturhauptstadt mit mehr als 30 Städten und Regionen.
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Öffnungszeiten
Donnerstag und Freitag 13 – 19 Uhr, Samstag und Sonntag 11 – 19 Uhr, Montag bis Mittwoch geschlossen
Ticketpreise
Der Besuch der Ausstellung ist kostenlos.
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